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DLV-Meeting in Dortmund

Riedel kehrt mit Sieg zurück

Frauen-Sprintstaffel bucht WM-Ticket – Stolle über 5,80 Meter


09.06.01 (fc/dg) Beim DLV-Meeting in Dortmund ging es um die Tickets zum in zwei Wochen in Bremen stattfindenden Europacup. Überzeugen konnten dabei vor allem die Damen. Gabi Rockmeier siegte über 100 Meter, Nadine Kleinert-Schmitt bezwang im Kugelstoßen Weltmeisterin Astrid Kumbernuss und die Olympia-Dritte Kirsten Münchow schleuderte ihren Hammer auf über 67 Meter. Das WM-Ticket löste obendrauf die Sprintstaffel. Bei den Männern ragte Michael Stolle heraus. Der Leverkusener gewann den Stabhochsprung mit 5,80 Metern. Mit einem Sieg stieg Diskuswerfer Lars Riedel (Bild) in die Saison ein. Trotzdem erhöhte sich die Zahl der für die Weltmeisterschaft qualifizierten Athleten nur unerheblich.

Nachdem bereits länger feststand, dass Heike Drechsler in Dortmund nicht antreten kann, mussten die DLV-Verantwortlichen kurzfristig auch die Absage des zweiten Olympiasiegers von Sydney, Nils Schumann, schlucken. Der Thüringer konnte wegen Fiebers nicht im Stadion Rote Erde an den Start gehen.

In der ersten Entscheidung des DLV-Meetings in Dortmund, dem Hammerwerfen der Frauen, untermauerte die Olympia-Dritte Kirsten Münchow mit einer Weite von 67,84 Metern ihre Vormachtstellung auf nationaler Ebene und sorgte damit für einen würdigen Auftakt.

Bei seinem ersten Saisonauftritt lieferte der Chemnitzer Diskuswerfer Lars Riedel als Sieger eine Weite von 64,36 Metern ab und kommentierte anschließend: „Ich bin noch nicht so sicher.“ Damit hat er nun die Chance, sich als Erster oder Zweiter des Europacups in Bremen direkt für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren, falls er nicht schon vorher die DLV-Norm von 65 Metern überbietet. Das ist auch sein Ziel, denn er plant, sich vor der WM zu einem Neuaufbau ins Trainingslager zurückzuziehen. Eine Niederlage setzte es für die Neubrandenburgerin Astrid Kumbernuss im Kugelstoßen. Ihre 18,76 Meter reichten nur zu Rang zwei hinter Nadine Kleinert-Schmitt (19,58 m). Im Speerwerfen lieferte der Magdeburger Raymond Hecht mit 83,47 Metern eine ordentliche Leistung ab und besiegte seinen Vereinskollegen Björn Lange (82,02 m).

Sprintstaffel macht mit starker Gabi Rockmeier WM-Qualifikation klar

Gabi Rockmeier schickt sich an, in Abwesenheit von Andrea Philipp und Esther Möller die Vormachtstellung über 100 Meter zu übernehmen. Die Dortmunderin siegte nach ihrem Vorlaufsieg in 11,36 Sekunden im Finale mit einer Zeit von windunterstützten 11,27 Sekunden klar vor der Nigerianerin Ojokolo. Bei den Männern hatte Tim Goebel in 10,29 Sekunden vor dem zeitgleichen Kubaner Freddy Mayola das glücklichere Ende für sich. Der Kölner war im Vorlauf mit 10,28 Sekunden (persönliche Bestleistung) sogar schneller gewesen und sagte nach seinen Rennen: „Die Ansätze sind da. Es ist mein Ziel, die Norm im Laufe der Saison zu schaffen.“ Später setzte die Sprintstaffel der Frauen noch eins drauf. In der Besetzung Melanie Paschke, Sina Schielke, Gabi Rockmeier und Marion Wagner buchten sie in 42,93 Sekunden ihr Ticket zur Weltmeisterschaft in Edmonton.

Um den Hauch von fünf Hundertstel verhinderte der Pole Piotr Rysiukewicz über 400 Meter in 45,76 Sekunden einen deutschen Sieg des Neu-Dortmunders Ingo Schultz, der wiederum mit Lars Figura (46,49 sec) keine Mühe hatte. Im Hinblick auf eine Staffel in Edmonton sagte Schultz, der auf den ersten 200 Metern mit Gegenwind kämpfte: „Ich hoffe, dass meine Kollegen noch etwas nachlegen können.“ Bei den Frauen wurde Grit Breuer in 51,20 Sekunden ihrer Favoritenrolle gerecht, während die Mainzerin Florence Ekpo-Umoh (51,90 sec) zumindest die IAAF-Norm erreichte. „Es war ein taktisches Rennen. Ich hätte mir vorne mehr zutrauen müssen“, analysierte Breuer, die rasch zu Shanta Ghosh aufgelaufen war.

Florian Schwarthoff: „Brauche noch zwei, drei Rennen“

Die 110 Meter Hürden sahen einen starken Colin Jackson (GBR). In 13,32 Sekunden ließ er den DLV-Vertretern keine Chance. Florian Schwarthoff (13,57 sec) war der beste Deutsche. „Ich bin sehr am Kämpfen und versuche, den Rhythmus zu finden. Ich fühle mich aber sehr gut und denke, dass ich bald schon richtig schnell laufen kann, wenn alles stimmt“, meinte der Neu-Berliner.

Als erste deutsche Läuferin über 1500 Meter machte sich die Frankfurterin Irina Mikitenko bemerkbar. Sie blieb in 4:06,08 Minuten auch unter der WM-Norm, während Sylvia Kühnemund als Sechste in 4:14,47 Minuten weit von den geforderten 4:07 entfernt war.

Stark verbessert zeigte sich im Stabhochsprung der Leverkusener Michael Stolle. Danny Ecker zog bei 5,75 Metern im dritten Versuch noch mit ihm gleich. Bei 5,80 Metern war es aber wieder Stolle, der vorlegte und beide Fäuste in den Dortmunder Himmel recken durfte. Das reichte schließlich auch zum Sieg, mit dem sich Stolle („Wir wollen eine Medaille in Edmonton“) im Kreis der deutschen Top-Springer eindrucksvoll zurückmeldete.

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