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Hallen-Europameisterschaft in Gent

Martin Buss peilt Gold an

Deutsche 400-Meter-Läufer gehen mit guten Chancen ins Rennen

24.02.00 (fc) Wie schon bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften blickt steeple.de auch auf die Hallen-EM in Gent voraus und nimmt jede einzelne Disziplin unter die Lupe. Dabei legen wir natürlich ein besonderes Augenmerk auf die deutschen Starter. Tim Lobinger, Martin Buss, Falk Balzer und die 400-Meter-Asse Stefan Holz und Ingo Schultz sind bei den Männern die aussichtsreichsten DLV-Athleten.

60 Meter:
Der Brite Jason Gardener ist der einwandfreie Topfavorit. Dahinter werden sich die Deutschen Marc Blume und Tim Göbel mit den Griechen Theodoridis und Pavlakakis sowie Gabor Dobos und Roland Nemeth um Silber und Bronze streiten. Alexander Kosenkow kann von einer Finalteilnahme träumen.

200 Meter:
Der junge Ronny Ostwald hinterließ zuletzt in Chemnitz einen sehr guten Eindruck. In Gent wird er es aber schwer haben, denn Marcin Urbas (Polen) und Petko Yankov (Bulgarien) sind eine ganze Klasse schneller. Auch die Briten Malcolm und Golding gelten als aussichtsreiche Medaillenkandidaten. Für Ostwald und Holger Blume sollte der Finaleinzug das Ziel sein.

400 Meter:
Lange Zeit trieb diese Disziplin den DLV-Trainern die Sorgenfalten auf die Stirn. Aber nun hat Deutschland mit dem Sindelfinger Stefan Holz und Shooting-Star Ingo Schultz zwei heiße Eisen im Feuer, die bei der Hallen-EM um Gold laufen werden. Die beste Vorleistung bringt der 28jährige Schweizer Alain Rohr mit. Zudem ist mit David Canal (SPA), Andrej Semenov (RUS), Marc Raquil (FRA) und Ilia Djivondov (BUL) zu rechnen.

800 Meter:
Mit Nils Schumann geht der Titelverteidiger ins Rennen. Nur durch ein taktisch kluges Rennen wird er den jungen Russen Yuri Borzakovsky, der in diesem Winter alle überraschte, besiegen können. Dahinter bemüht sich der Tscheche Roman Oravec um einen Treppchenplatz. Nach der Absage von Nico Motchebon starten mit dem Leverkusener Tarik Bourrouag und Oliver Daum zwei weitere Deutsche, für die es darum geht, den Endlauf zu erreichen.

1500 Meter / 3000 Meter:
Die 1500 Meter sind nach der Absage von Dirk Heinze und dem verpassten Limit von Rüdiger Stenzel vom DLV nicht besetzt. Hier werden die Spanier auf ihrer Paradedisziplin mit Redolat, Diaz und Higuero den Ton angeben und sich mit Medhi Baala (FRA), Peter Philipp (SUI) und Vjacheslav Shabunin (RUS) befassen.
Über die doppelte Distanz sollte der Portugiese Rui Silva die Oberhand behalten, wenn er es versteht, das Tempo hoch zu halten. John Mayock (GBR), Yusef El Nasrj (SPA), Gennaro Di Napoli (ITA) und Mohammed Mourhit (BEL) werden aber versuchen, dies zu unterbinden, um ihrerseits nach den Medaillen zu greifen. Der Deutsche Jan Fitschen hat mit diesem Kampf nichts zu tun.

60 Meter Hürden:
Eine Medaille ist Pflicht für die deutschen Hürdensprinter und Falk Balzer bringt die besten Voraussetzungen dafür mit. Ivo Burkhardt, der für den erkrankten Florian Schwarthoff nachnominiert wurde, und Ralf Leberer peilen den Endlauf an. Dort eine gute Rolle spielen können Tomasz Scigaczewksi (POL), Stanislavs Olijars (LAT) und Elmar Lichtenegger (AUT). Aber auch auf Routiniers wie Tony Jarrett und Robin Korving sollte man ein Augenmerk legen.

Hochsprung:
Martin Buss kündigte bereits im steeple-Interview am Rande der ISPO an, dass er Weltmeister Vjacheslav Voronin Paroli bieten wolle. Nachdem der Russe zuletzt abgebaut hat, stehen die Aussichten für Buss nicht schlecht. Aber auch Dragutin Topic (JUG) und Stefan Holm (SWE) wittern ihre Chance. Der Brite Ben Challenger lieferte am Sonntag in Birmingham einen vielversprechenden Wettkampf ab. Wolfgang Kreissig sollte das Finale erreichen, für Christian Rhoden wird es etwas schwieriger.

Stabhochsprung:
Tim Lobinger und Alexander Averbukh (ISR) dürften den Titel unter sich ausmachen. Dahinter werden sich einige Springer um Bronze streiten. Zu diesem Kreis zählen unter anderem Vitali Strogaljev (RUS), Martin Eriksson (SWE) und Maurilio Mariani (ITA). Björn Otto und Richard Spiegelburg können positiv überraschen.

Weitsprung:
Neun Springer, die in dieser Indoor-Saison bereits die acht Meter erfolgreich anvisierten, sind in der vorläufigen Starterliste aufgeführt. Davon haben Vitali Shkurlatov (RUS), Bogdan Tarus (RUM), Petar Datchev (BUL) und Alexej Lukasevich (UKR) die besten Vorleistungen. Aber auch den WM-Dritten Gregor Cankar (SLO) sollte man trotz der Schwächen, die er beispielsweise in Madrid offenbarte, nicht unterschätzen. Konstantin Krause möchte so gut es geht den Hecht in diesem Karpfenteich spielen.

Dreisprung:
Es fällt schwer, einen Favoriten auszumachen. Der Ungar Zsolt Czingler besiegte in Budapest den deutschen Weltmeister Charles Friedek, der wiederum danach besser in Form kam. Jerome Romain (FRA) verbrachte den Großteil der letzten Wochen in den USA, mit dem Bulgaren Rostislav Dimitrov ist immer zu rechnen und der Russe Gennadij Markov führt die europäische Weltjahresbestenliste an.

Kugelstoßen:
Mika Halvari schockte mit seinem 22,09-Meter-Stoß die Konkurrenz und daran wird er in Gent gemessen. Routinier Alexandr Bagach (UKR) nimmt das sicher locker. Der Rumäne Gheorge Guset hinterließ nicht nur in Athen, als er Sven-Oliver Buder bezwang, einen guten Eindruck. Wie stark präsentieren sich Roman Wirastjuk (UKR) und Paolo Dal Soglio (ITA)? Buder konnte wegen einer schweren Erkältung nicht mit nach Gent fahren. Die beiden anderen Deutschen Andy Dittmar und Michael Mertens sollten sich auf eine gute Platzierung konzentrieren.

4 x 400 Meter:
Die deutsche Formation um Holz und Schultz ist hier mehr als ein Geheimtipp. Frankreich rechnet sich ebenfalls gute Chancen aus. Hinter den Briten, die auf ihre besten Leute verzichten (müssen), steht ebenso wie hinter den Russen ein dickes Fragezeichen. Am ehesten ist noch mit den Tschechen mit Jiri Muzik zu rechnen.

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