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Mehrkampf-Meeting in Götzis

Olympiarevanche in Vorarlberg

Deutsche Hoffnungen ruhen auf Karin Ertl und Sabine Braun


23.05.01 (fc) Das „Mösle“ ruft am kommenden Wochenende zur Olympiarevanche: der Tscheche Roman Sebrle hat als Zweiter von Sydney mit Olympiasieger Erki Nool (Bild) noch eine Rechnung offen. Für die meisten der internationalen Mehrkämpfer ist das Meeting in Götzis ein Pflichttermin und wer auf einen Start verzichtet, muss triftige Gründe haben. Wie die deutschen Top-Zehnkämpfer, die nur durch die Götzis-Newcomer Andre Niklaus und Florian Schönbeck vertreten sind. Frank Busemann und seine Kollegen, die im letzten Jahr in Österreich eine gute Figur abgaben, sind für einen Einsatz noch nicht bereit, so dass man hier darauf hoffen muss, dass diese Athleten bis zum Meeting in Ratingen am 16. und 17. Juni in Schwung kommen.

Anders sieht es bei den deutschen Frauen aus. Hier bietet sich für Sabine Braun die Möglichkeit, sich bei Karin Ertl, die ihr bei der Hallen-Weltmeisterschaft den Rang ablief, zu revanchieren. Die Dritte von Lissabon will aber ohne großen Druck in den Wettkampf gehen. „Die Nervosität steigt“, gesteht Ertl, die mittlerweile auch den Hochsprung wieder schmerzfrei bestreiten kann, wenige Tage vor dem Freiluftauftakt in Götzis. Ohne große Erwartungen tritt sie die Reise nach Vorarlberg an. Damit ist sie auch in der Vergangenheit gut gefahren und feierte dort nicht zuletzt im letzten Jahr einen tollen Saisonauftakt. Das Ziel ergibt sich von selbst: „Ich hoffe, dass ich die WM-Norm schaffe.“ 6250 Punkte sind im Siebenkampf das DLV-Maß der Dinge, die den Weg nach Edmonton ebnen. Neben Braun und Ertl gehen von den deutschen Siebenkämpferinnen noch Sonja Kesselschläger, Annika Meyer und Katja Keller an den Start. Gerade das Abschneiden der Jungen wird in Österreich eine interessante Sache, denn nach den Verletzungssorgen von Kathleen Gutjahr und Astrid Retzke, für die eine WM-Teilnahme so gut wie abgeschrieben ist, scheint der dritte WM-Startplatz vakant. Sonja Kesselschläger, im letzten Jahr für die Hallen-EM qualifiziert, will an ihre gute Leistung vom Vorjahr anschließen, als sie mit 6039 Punkten den ersten 6000er ihrer noch jungen Laufbahn feiern konnte: „Mein Ziel ist eine neue Bestleistung.“

Auf seinen weit über die Grenzen von Götzis hinaus bekannten Fanclub kann der estische Olympiasieger Erki Nool vertrauen, wenn ihn der Olympia-Zweite Roman Sebrle (CZE) zur Revanche herausfordert. Tomas Dvorak (CZE), Lev Lobodin (RUS) und Jon-Arnar Magnusson (ISL) sind weitere Namen in der Starterliste, die man auf der Rechnung haben sollte. Die Aufsteiger des letztjährigen Meetings, Alexandr Yurkov (UKR) und Attila Zsivotsky (HUN), haben die Möglichkeit, weiter auf sich aufmerksam zu machen.

Bei den Frauen führt der Weg zum Sieg über die Titelverteidigerin Eunice Barber (FRA). Durch das Fehlen von Olympiasiegerin Denise Lewis (GBR) kommt es nicht zu einem Showdown. Allerdings sollte die Anwesenheit von den Olympia-Medaillengewinnerinnen Yelena Prokhorova (RUS) und Natalja Sazanovich (BLS) für die nun von Bob Kersee trainierte Weltmeisterin Grund genug sein, den Wettkampf nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Überhaupt werden es die Russinnen sein, die auch von den Deutschen erst einmal geschlagen werden müssen. Natalja Roshchupkina, Rückkehrerin Irina Belova, Diana Koritskaja und Yelena Chernyavskaya sind für einen vorderen Platz, selbst auf dem Treppchen, gut.

Freuen können sich Athleten und Zuschauer auf die einzigartige Atmosphäre im Mehrkampf-Mekka Götzis bei voraussichtlich bestem Mehrkampf-Wetter. Es wird aber schwer, die herausragenden Leistungen des letzten Jahres, als sechs Männer mehr als 8500 und fünfzehn Frauen über 6000 Punkte erreichten, zu toppen. Auch wenn das Meeting im Möslestadion bereits zum 27. Mal stattfindet, haben alle noch einen Traum: dass die magische 9000-Punkte-Marke im Zehnkampf fällt. Und in einem sind sich alle einig: diesen historischen Weltrekord hat Götzis verdient. Ob es in diesem Jahr soweit ist?

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