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Doping

Falk Balzer hat keine Erklärung

Jenaer Hürdensprinter äußerte sich zu Dopingverdacht


24.02.01 (fc) Neben dem Startrecht für Dieter Baumann, das bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Dortmund bei Athleten und Medien umfassender Aufklärung bedurfte, war die Suspendierung von Falk Balzer wegen eines Dopingverdachts eine weitere dunkle Wolke, die über der Veranstaltung schwebte. Der deutsche Jahresbeste äußerte sich im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF zu dem gegen ihn bestehenden Dopingverdacht.

„Ich habe keine Erklärung“, sagte Falk Balzer, der sich als einzigem Anhaltspunkt derzeit auf die unterschiedliche Harndichte bei Abgabe der Urinprobe und der Untersuchung im Labor in Kreischa beruft. Dr. Klaus Müller vom untersuchenden Labor glaubt allerdings nicht an einen Fehler: „Es gibt keinen Hinweis auf eine Verwechslung oder Manipulation.“ Nach Erkenntnissen von Balzers Rechtsanwalt Peter Klemisch soll die festgestellte Abweichung aus wissenschaftlicher Sicht zu groß sein und diese These gilt es nun zu seiner Verteidigung zu untermauern. Weitaus einfacher wäre es, anhand einer DNA-Analyse zweifelsfrei festzustellen, ob das Urin von Balzer selbst stammt oder nicht. Zunächst einmal beschränkt sich das Balzer-Lager auf die Öffnung der B-Probe und die unterschiedliche Harndichte. „Eine DNA-Analyse werde ich in Betracht ziehen“, hält sich der Athlet, der außerdem davon ausgeht, dass ihn die B-Probe (terminiert für den 5. März) entlastet, diese Option als letztem Schritt offen. Die Nahrungsergänzungsmittel, die Balzer konsumiert, wurden außerdem zur Analyse gegeben. Also keine wirklich neuen Erkenntnisse im Verdachtsfall Falk Balzer.

Am ersten Tag der Hallen-Titelkämpfe in Dortmund war auch die „undichte Stelle“, die den Namen des Betroffenen bereits vor der Suspendierung durch die Anti-Doping-Kommission des DLV zutage gefördert hatte, ein Thema. Dabei verteidigte DLV-Präsident Prof. Dr. Helmut Digel, der mehrere mögliche Informationsquellen anführte, vor allem die ADK: „Es ist eine Unverschämtheit, zu unterstellen, dass dort der Name bekannt gemacht wurde.“ Des weiteren betonte er, dass Balzer noch nicht schuldig sei und darüber auch nicht die ADK zu entscheiden hätte. Rüdiger Nickel ergänzte: „Der dringende Tatverdacht ist nicht bei der Suspendierung zu prüfen.“ Im Umfeld von Balzer war man zunächst davon ausgegangen, dass die Zweifel an der Übereinstimmung der entnommenen Probe ausreichen würde, um eine Suspendierung zu verhindern.

Rückenwind erfuhr Balzer auch von Dieter Baumann, der zu den Hallen-Meisterschaften wieder die Schlagzeilen beherrscht: „Ich bin überzeugt, dass Falk Balzer kein Nandrolon genommen hat.“ Auffällig ist die hohe Anzahl an solchen Fällen in den letzten Monaten. Der Tübinger fordert deshalb auch: „Das gehört alles auf den Prüfstand.“ Zunächst einmal gilt es aber für Balzer selbst, in die Offensive zu gehen. Ein entscheidender Schritt, um die Möglichkeit einer Verwechslung ausschließen zu können, wäre hierfür die DNA-Analyse, also der Abgleich des genetischen Fingerabdrucks. „Balzer hat das Recht dazu“, bestätigt Digel, der sich wünscht, dass er um seine Entlastung kämpft. Es liegt also an dem Athleten selbst, diesen möglicherweise bedeutenden Schritt zu unternehmen. 

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