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Weltmeisterschaft in Edmonton

Buder muss Erkältung trotzen

Die Zugabe in Edmonton für den Ingolstädter Kugelstoßer

03.08.01 (fc) Für Oliver-Sven Buder wird es ernst. Nach einem durchwachsenen bisherigen Saisonverlauf mit einer Jahresbestweite von 20,32 Metern wird es sich nun zeigen, wo er im internationalen Vergleich mit der aktuellen Weltspitze steht. „Mit der WM-Teilnahme haben wir das Minimalziel erreicht“, gibt er sich im Rückblick auf den bisherigen Saisonverlauf bescheiden. 

Am Samstag, dem ersten vollen Wettkampftag bei der Weltmeisterschaft in Edmonton, steht bereits am Vormittag die Qualifikation an. Dort sind stolze 20,45 Meter nötig, um direkt in das am Abend staffindende Finale einzuziehen. „Das ist ein großer Pappenstil“, weiß der Routinier, der aber hofft, nicht zu jenen zu gehören, die bereits dort auf der Strecke bleiben. Für Buder ist diese Doppelschicht fast schon Routine, immerhin ging er schon zweimal als Vize-Weltmeister daraus hervor und kein Konkurrent kann ihm hier etwas vormachen. 

Trotzdem ist diesmal manches anders. Der 35-jährige liegt rund eineinhalb Meter hinter den Jahresbestmarken der Weltspitze, die sich mit dem Südafrikaner Janus Robberts und den starken US-Boys um John Godina und dem Olympia-Medaillengewinner Adam Nelson formiert hat, zurück. Was aber noch schwerer wiegt, ist der Umstand, dass er seit seiner Ankunft in Kanada mit einer Erkältung kämpft. „Ich muss sehen, wie es machbar ist, so einen Wettkampf zu bestreiten“, äußert er sich vor seinem Einsatz skeptisch und wird versuchen, gemeinsam mit den DLV-Ärzten noch eine Besserung zu erreichen. Der Ingolstädter geht also in diesem Jahr eher als Außenseiter in den Bewerb. 

Buders Form zeigte in Deutschland noch ansteigende Tendenz. Blieb er Mitte Juli in Hamburg aus dem Training kommend deutlich unter den zwanzig Metern, so knackte er diese Grenze eine Woche später in einer stabilen Serie in Cuxhaven immerhin dreimal. Vor seiner Abreise ins DLV-Vorbereitungscamp nach Calgary trainierte Buder in Kienbaum. Am Donnerstag traf er nun gemeinsam mit der ersten deutschen Delegation in Edmonton ein und hat knapp 48 Stunden Zeit, um sich vor seinem ersten Stoss vor allem gesundheitlich zu akklimatisieren. 

Wenn aber etwas für Oliver-Sven Buder spricht, dann ist es vor allem die Erfahrung. „Ich weiss nicht, ob das der große Trumpf ist“, misst er selbst dem nicht die große Bedeutung bei. Trotzdem wird sie in der Qualifikation eine Rolle spielen. Buders erstes Ziel ist es, das Finale zu erreichen. Wenn die stärksten Kugelstoßer der Welt dann dort in den Ring gehen, werden die Medaillen verteilt und es wird sich herausstellen, wo sich der angeschlagene Oliver-Sven Buder einreihen kann. „Für uns ist es nur noch die Zugabe“, sagt er selbst.

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