Grand-Prix-Meeting in Linz
Franka Dietzsch überzeugt
Balakhonova springt Europarekord – Graf und Weidlinger siegen
08.08.00 (fc) Der absolute „Knaller“ blieb beim diesjährigen Gugl-Meeting in Linz bei zwischenzeitlichem Regen aus. Oder waren es die 4,56 Meter der Ukrainerin Anzhela Balakhonova im Stabhochsprung, die neuen Europarekord und Platz zwei in der Weltjahresbestenliste bedeuteten? Aber besonders aus österreichischer Sicht konnten Hürdenläufer Günther Weidlinger (8:20,37 min) und 800-Meter-Spezialistin Stephanie Graf (1:59,75 min) mit ihren Siegen überzeugen. Außerdem verkaufte sich Susanne Pumper über 3000 Meter als Vierte vor dem heimischem Publikum sehr gut. Franka Dietzsch sorgte im Diskuswerfen für den einzigen deutschen Sieg und hatte die Weltjahresbeste Nicoleta Grasu unter Kontrolle. Heike Drechsler musste sich im Weitsprung mit 6,73 Metern Dawn Burrell aus den USA geschlagen geben.
Die deutsche Weltmeisterin Franka Dietzsch konnte im Diskuswerfen weitere acht Grand-Prix-Punkte auf ihrem Habenkonto verbuchen. Mit 66,11 Metern hielt sie Nicoleta Grasu (64,52 m) und Olga Burova-Chernyavskaya (64,20 m) in Schach. Anja Möllenbeck (D) wurde mit 59,53 Metern Vierte.
Stephanie Graf setzte sich über 800 Meter in der Zielkurve von ihren Konkurrentinnen etwas ab und ließ sich den Sieg vor ihren Landsleuten in 1:59,75 Minuten nicht mehr nehmen. Claudia Gesell (D) kam auf den vierten Rang (2:01,35 min). Yemenashu Taye (ETH) gewann den 3000-Meter-Lauf in 8:45,12 Minuten. Die Österreicherin Susanne Pumper lief als Vierte ein gutes Rennen (8:47,04 min).
Im Hochsprung ging der Sieg bei 1,94 Metern „weg“ – an die Rumänin Monica Iagar-Dinescu. Die Berlinerin Amewu Mensah kam über 1,85 Meter und Platz fünf nicht hinaus. Im Weitsprung sah sich Heike Drechsler der US-Amerikanerin Dawn Burrell gegenüber, die mit 6,81 Metern den Bewerb für sich entschied. Drechsler verwies mit 6,73 Metern die Chinesin Yingnan Guan auf den dritten Platz. Anzhela Balakhonova (UKR) steigerte in Abwesenheit der Weltrekordlerin Stacy Dragila (USA) den Stabhochsprung-Europarekord auf 4,56 Meter. Die deutschen Springerinnen Adams, Buschbaum, Müller und Schulte kamen über 4,20 Meter nicht hinaus. Nastja Ryshich sucht mit ihren 4,00 Metern weiterhin den internationalen Anschluss. Dafür kam Speerwerfer Peter Esenwein mit 80,20 Meter auf den zweiten Platz hinter dem Letten Eriks Rags (80,47 m).
Michelle Freeman (JAM) erwischte über 100 Meter Hürden einen hervorragenden Start und lief so zum Sieg in 12,72 Sekunden. Melissa Morrison (USA) kam zwar auf den letzten Metern noch heran, musste sich in 12,75 Sekunden allerdings knapp geschlagen geben. Den US-Boys gehörte das Männerrennen. Allen Johnson (13,14 sec), Terrence Trammell (13,22 sec) und Dominque Arnold (13,27 sec) sicherten sich die Plätze auf dem Siegerpodest.
In 45,18 Sekunden holte sich Alvin Harrison (USA) den Sieg auf der Stadionrunde vor seinem Landsmann Jerome Young (45,38 sec). Über 100 Meter konnte Zhanna Pintusevich (UKR) ihrer Favoritenrolle gerecht werden. Sie siegte in 11,10 Sekunden vor der Jamaikanerin Tanya Lawrence (11,12 sec). Coby Miller behielt in 10,05 Sekunden die Oberhand gegenüber Abdul Aziz Zakari (GHA; 10,06 sec) und Obadele Thompson (BAR; 10,09 sec), der sich dafür den Sieg über 200 Meter in überzeugenden Manier und 20,11 Sekunden holte. Dort feierten bei den Frauen Beverly McDonald (22,66 sec) und Astia Walker (22,79 sec) einen jamaikanischen Doppelsieg.
Beim abschließenden 3000-Meter-Hindernis-Lauf galt das Hauptaugenmerk vor allem dem Österreicher Günther Weidlinger, der das Rennen entsprechend offensiv gestaltete. Eingangs der letzten Runde stürzte Abraham Cherono (KEN). Weidlinger übernahm die Führung und attackierte auf den letzten Metern unter den Ovationen des begeisterten Publikums zu einer Zeit von 8:20,37 Minuten.
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