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Hallen-Weltmeisterschaft in Lissabon

Keine Medaille für Heike Drechsler

Szabo von Yegorova überrumpelt – DLV-Team kommt nicht auf Touren


10.03.01 (fc) Die deutsche Jahresbestweite von 6,75 Metern reichte für Weitsprung-Olympiasiegerin Heike Drechsler bei der Hallen-WM in Lissabon nur zu Rang fünf und nicht zu einer Medaille. Ihre Konkurrentinnen Shawn Burrell (7,03 m), Tatjana Kotova und Niurka Montalvo sicherten sich die vordersten Plätze. Eine weitere Goldmedaillengewinnerin von Sydney erlebte mit Gabriela Szabo eine böse Überraschung. Sie wurde auf den 3000 Metern von der couragierten Russin Olga Yegorova überrascht. Aus deutscher Sicht blieb am zweiten Tag nur die Erkenntnis, dass das kleine Team nicht so recht auf Touren kommt und man vergeblich nach positiven Überraschungen suchte. Am knappsten schrammte am zweiten Tag noch Nadine Kleinert-Schmitt als Vierte im Kugelstoßen am Treppchen vorbei. Auch Stabhochspringer Michael Stolle hatte mit der Medaillenvergabe nichts zu tun. Somit bleibt die Bronzemedaille von Karin Ertl im gestrigen Fünfkampf als einziger Lichtblick.

Taktisches Geplenkel herrschte im 1500-Meter-Endlauf der Männer vor. Nach zwei Minuten attackierten Noah Ngeny und Reyes Estevez. Der wiedererstarkte Spanier zog auf der letzten Runde erneut an. Die portugiesische Hoffnung Rui Silva war als einziger im Stande, ihm zu folgen. Auf der Zielgerade wurde der 23jährige schließlich von seinen Landsleuten in 3:51,06 Minuten zum Sieg vor Estevez und dem enttäuschten Olympiasieger Ngeny getrieben.

Zur Olympia-Revanche trat Sonia O’Sullivan auf den 3000 Metern gegen die Rumänin Gabriela Szabo an. Aber bereits nach wenigen Metern zeichnete sich ab, dass die Irin, die in Lissabon auch die 1500 Meter bestreitet, keine Chance haben würde. Auf den letzten beiden Runden überraschte die Russin Olga Yegorova mit einem couragierten Antritt in Landesrekordzeit von 8:37,48 Minuten die Olympiasiegerin, der nur der zweite Platz blieb.

Als „Schrecken der Kugelstoß-Welt“ erwies sich erneut die Russin Larissa Peleschenko, die mit 19,84 Metern die Konkurrenz beherrschte. Die deutsche Hoffnung Nadine Kleinert-Schmitt (18,87 m) ging als Vierte leer aus, während die weiteren Medaillen an Nadezhda Ostapchuk (19,24 m) und Svetlana Kriweljova (19,18 m) gingen. 

Heike Drechsler reihte sich in der hochklassigen Weitsprung-Entscheidung zunächst mit 6,60 Metern nach drei Durchgängen ein, während die Russin Tatjana Kotova mit 6,88 Metern die Spitzenposition inne hatte und diese im vierten Versuch sogar auf 6,94 Meter ausbaute. Die deutsche Olympiasiegerin blieb trotz einer Verbesserung auf die deutsche Jahresbestweite von 6,75 Metern immer noch hinter den Medaillenrängen zurück. Daran änderte sich schließlich auch nichts mehr. Die vorderen Plätze gingen an Dawn Burrell, die mit 7,03 Metern der Russin Tatjana Kotova (6,98 m) noch Gold entriss, sowie Niurka Montalvo (6,88 m).

Über 200 Meter lief die Jamaikanerin Juliet Campbell in der neuen Weltjahresbestleistung von 22,64 Sekunden auf und davon. Knapper war es bei den Männern, wenngleich sich Shawn Crawford (USA) in 20,63 Sekunden letztlich ungefährdet gegen den Briten Christian Malcolm durchsetzte.

Stabhochspringer Michael Stolle erging es nicht besser als tags zuvor Yvonne Buschbaum. Auch der Leverkusener war nicht mehr im Bewerb, als es um das Verteilen des Edelmetalls ging. Darin waren die US-Boys Lawrence Johnson und Tye Harvey sowie der Franzose Romain Mesnil involviert. Den Titel holte sich Johnson bei 5,95 Metern im dritten Versuch. Der von Krämpfen geplagte Harvey machte den Doppelsieg perfekt.

Zunächst hatte es den Anschein, als wollte die Rehlingerin Shanta Ghosh auf der Bahn sechs keinen Zweifel an ihren Endlaufambitionen über 400 Meter aufkommen lassen. Auf den letzten Metern zollte sie jedoch ihrer offensiven Taktik Tribut und verabschiedete sich als Vierte in 51,93 Sekunden bei der Hallen-WM im Halbfinale. Die Russin Olga Kotlyarova lief in 51,63 Sekunden die mit Abstand schnellste Zeit. Bei den Männern hinterließen die Halbfinalsieger Danny McFarlane (46,68 sec) und Daniel Caines (46,43 sec) einen vorzüglichen Eindruck. Aber auch der zweite Brite Mark Hylton darf sich im Endlauf in der Konkurrenz mit den beiden US-Amerikanern Davis und Campbell Hoffnungen auf eine Medaille machen.

Ivonne Teichmann verpasste im 800-Meter-Halbfinale ihr Ziel, bei der Hallen-WM in den Endlauf einzuziehen. In 2:03,20 Minuten wurde die Magdeburgerin in ihrem Rennen hinter der Österreicherin Stephanie Graf (2:01,34 min), der Russin Jelena Afanasjeva und Lwiza John (TAN) Vierte. Im zweiten Semifinale setzte sich Olympiasiegerin Maria Mutola in langsameren 2:03,64 Minuten durch. Bei den Männern stellte der junge Russe Yuri Borzakovsky in 1:46,84 Minuten die schnellste Halbfinalzeit auf. Fordern wird ihn im morgigen Endlauf vor allem der Schweizer Andre Bucher, der mit einer Zeit von 1:47,04 Minuten den zweiten Lauf gewann.

Im Siebenkampf hat nach den ersten vier Disziplinen der Tscheche Roman Sebrle die Führung übernommen. Vom fünften Platz wird morgen Olympiasieger Erki Nool, ein bekannt starker Stabhochspringer, attackieren.

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