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Stabhochsprung

Wer soll diese Dame schlagen?

Stacy Dragila dringt in schwindelerregende Höhen vor


12.06.01 (fc) Weltmeisterin, Olympiasiegerin, Weltrekordhalterin. Seit Samstag mit einer Höhe von 4,81 Metern. Stacy Dragila ist derzeit das Nonplusultra im Frauen-Stabhochsprung und die Fragen brennen auf der Zunge. Wer soll sie schlagen? Wie hoch geht es noch hinaus? Wann fallen die fünf Meter?

Dabei denkt Dragila gar nicht in Meter, sondern in Feet. 16 Feet, das sind 4,88 Meter. Das ist die nächste Marke, die sie überqueren will und nach ihren 4,81 Metern in Palo Alto bereits attackierte: „Ich habe mich wirklich gut gefühlt. Ich bin nicht mehr weit von dieser Höhe entfernt.“

Am 21. August 1999 hat sie das Kommando in ihrer Disziplin übernommen. Damals stellte sie bei der WM in Sevilla den Weltrekord von 4,60 Metern der Australierin Emma George, die danach den Anschluss verlor, ein und gewann Gold. Im vergangenen Jahr erhöhte sie auf 4,63 Meter und nun bei dem Grand-Prix-Meeting in den Staaten über zwischenzeitliche 4,70 Meter (April) auf schwindelerregende 4,81 Meter. Eine Höhe, an die das Gros der anderen Springerinnen gar nicht denken mag.

Das Ende der One-Woman-Show ist nicht in Sicht und Sergej Bubka, der seine Weltrekorde immer scheibchenweise steigerte, kein Maßstab für die Springerin aus Idaho. „Ich wäre nicht zufrieden, wenn ich den Rekord immer nur um einen Zentimeter steigern würde“, sagt sie. „Ich will in jedem Wettkampf immer das Bestmögliche versuchen.“ Anders ist es auch nicht zu erklären, dass sie in dieser Freiluftsaison sowohl am 1. April im heimischen Pocatello, als auch nun in Palo Alto jeweils an einem Tag gleich zwei Rekorde aufstellte. „Da sind die Dinge so gelaufen, wie ich sie haben wollte“, erzählt Dragila.

Betrachtet man die Entwicklung im Frauen-Stabhochsprung, dann trat Stacy Dragila das Erbe von Daniela Bartova, die 1995 mit mehreren Weltrekorden den Ton angab, und Emma George, die wiederum ihrerseits drei Jahre lang das Geschehen bestimmte, an. Momentan ist keine Springerin in Sicht, die einer Stacy Dragila das Wasser reichen könnte, obwohl man nicht unterschlagen sollte, dass sie bei der Hallen-WM in Lissabon als Vierte abreiste und die Tschechin Pavla Hamackova die Goldmedaille mit nach Hause nahm! Es sind aber trotzdem die Fragen, die bleiben: Wer soll sie schlagen? Wie hoch geht es noch hinaus? Wann fallen die fünf Meter? Vorher sind es allerdings die 16 Feet, die vor Stacy Dragila in die Knie gehen und vermutlich schon bald ihren Reiz verlieren werden.

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