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Stabhochsprung

Andrei Tivontchik geht nach Qatar

Trainerstelle im Emirat reizt den 31jährigen als neue Herausforderung

23.10.01 (fc) Am 2. November bricht für Andrei Tivontchik nach seiner aktiven Laufbahn als Stabhochspringer, die in der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 1996 ihren Höhepunkt fand und die er in diesem Jahr beendete, ein neuer Lebensabschnitt an. Dann sitzt er in einem Flieger nach Qatar, um dort die Stelle des Stabhochsprungtrainers beim Landesverband zu übernehmen.

„Das wird ein großes Abenteuer“, ist sich der 31jährige der Herausforderung, die dort auf ihn wartet, durchaus bewusst. Anfang September erhielt er das Angebot, diese Position auszufüllen. „Ich habe lange überlegt und ein paar Nächte nicht geschlafen“, gesteht Tivontschik, der sich letztlich zu diesem Schritt entschlossen hat: „Ich muss als Trainer Erfahrungen sammeln und arbeiten muss man überall.“ Mit ein entscheidender Aspekt war auch, dass die Chancen auf eine Trainerstelle in Deutschland als eher schlecht gelten. 

In seiner eigenen aktiven Karriere hat er die Arbeit vieler Coaches kennengelernt und kann so aus einem umfangreichen Repertoire an verschiedenen Arbeits- und Trainingsmethoden schöpfen. „Mir ist es wichtig, mit den Athleten kommunizieren zu können“, sagt der frühere deutsche Rekordhalter, der dabei auf seine Englischkenntnisse zurückgreifen wird. Insgesamt acht Athleten gehören zu seiner potenziellen Trainingsgruppe, deren Niveau sich mit Bestleistungen zwischen vier und fünf Metern deutlich von dem in Europa unterscheidet. Das zu steigern, ist nun die Aufgabe Tivontschiks. Für die Verantwortlichen des Leichtathletik-Verbandes von Qatar, für den in den einzelnen Disziplinen bereits einige ausländische Trainer arbeiten, steht im Hinblick auf die Asien-Spiele 2006 im eigenen Land vor allem der Leistungsaufbau neben der Errichtung neuer Sportanlagen im Vordergrund. „Die Zeit spielt dabei nicht die größte Rolle“, weiß der bisherige Athlet des USC Mainz, der zunächst eine Probezeit von einem Jahr hat und dann mit guter Arbeit eine Vertragsverlängerung um möglichst drei Jahre anpeilt.

„Ich will schnellstmöglich mit meiner Arbeit anfangen“, setzt sich der gebürtige Weißrusse, der 1994 die deutsche Staatsbürgerschaft annahm, für seine Ankunft in Qatar ein klares Ziel. Daneben muss er zunächst auch die verschiedenen Formalitäten, die mit einem solchen Umzug verbunden sind, erledigen. Danach wird ihm seine deutsche Ehefrau in das Emirat, das über eine halbe Million Einwohner zählt, folgen. Was ihn dort erwartet, weiß er noch nicht: „Ich lasse mich überraschen.“ Eines ist dabei Andrej Tivontschik garantiert: eine neue Aufgabe mit einer ganzen Menge Spannung.

Interview mit Andrej Tiwontschik vom September 2001

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