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Weltmeisterschaft 2005

Wer wird der deutsche Bewerber?

Harte Konkurrenz zwischen Berlin, München und Stuttgart

14.02.02 (fc) Der Deutsche Leichtathletik-Verband hat in dieser Woche eine schwierige und zugleich bedeutende Entscheidung zu treffen. Es geht darum, die Stadt festzulegen, die als deutscher Kandidat in das internationale Rennen um die Austragung der Weltmeisterschaft 2005 geht. Stuttgart, Berlin und München sind die drei Varianten, über die sich die Entscheidungsträger um Präsident Dr. Clemens Prokop den Kopf zerbrechen müssen.

Am vergangenen Freitag reichten alle drei Städte ihre Bewerbungsunterlagen direkt im „Haus der Leichtathletik“ in Darmstadt beim Deutschen Leichtathletik-Verband ein und symbolisierten damit das große Interesse an der Austragung der Weltmeisterschaft 2005, für die ursprünglich London als Austragungsort vorgesehen war, dort aber der nötige Stadionbau nicht realisiert werden konnte.

Jeder mögliche Kandidat bringt unterschiedliche Vorteile mit in die Auswahl. Aufgrund des Rückzuges der Briten wird der Weltverband IAAF bei der endgültigen Vergabe am 13. und 14. April im Zuge der Council-Sitzung in Nairobi ein besonderes Augenmerk auf den Aspekt legen müssen, welche Stadt in der Kürze der Vorbereitungszeit ein solches Event professionell auf die Beine stellen kann. 

Welche Stadt hat die besten Trümpfe in der Hand?

München wirft hier die Europameisterschaft in diesem Jahr in die Waagschale. Das Organisationskomitee dort könnte praktisch fließend die Arbeit fortsetzen. „Wir haben einige Trumpfkarten“, macht es Wilfrid Spronk als Geschäftsführer der Münchner Olympiapark GmbH besonders spannend, was man sich in der bayerischen Landeshauptstadt überlegt hat, um den DLV zu überzeugen. Gerade vor dem Hintergrund des Neubaus einer reinen Fußball-Arena in München-Fröttmaning der Bundesligisten Bayern München und TSV 1860 München ist die Leichtathletik-WM auf dem Gelände von 1972 natürlich besonders reizvoll.

Stuttgart weist dagegen die äußerst erfolgreiche Ausrichtung der Weltmeisterschaft 1993 vor. Die tolle Stimmung, die damals im Gottlieb-Daimler-Stadion herrschte, ist vielen noch bestens in Erinnerung. Man setzt auf das fantastische Publikum und rechnet sich gute Chancen aus, wie Klaus-Dieter Heldmann als Geschäftsführer der dortigen Messe- und Kongress GmbH verdeutlicht: „Wir haben bei der Europameisterschaft 1986 und der Weltmeisterschaft 1993 bewiesen, dass Stuttgart der richtige Platz für die Ausrichtung einer Leichtathletik-WM ist.“ 

Berlin ist mit dem Golden-League-Meeting ISTAF ebenfalls ein etablierter und international akzeptierter Leichtathletik-Standort, der sich kürzlich die Rückendeckung des Senats sichern konnte. „Die deutsche Hauptstadt würde 15 Jahre nach der Wiedervereinigung mit dem neuen Olympiastadion ein Schmuckstück präsentieren“, ist sich Michael John, der Vize-Präsident des Berliner Leichtathletik-Verbandes sicher.

Mitte April Entscheidung in der internationalen Konkurrenz

Am Freitag wird im Marriott Hotel in Sindelfingen im Anschluss an die Präsidiums- und Verbandsratssitzung des DLV der deutsche Bewerber bekannt gegeben. Die Entscheidung wird den Verantwortlichen nicht leicht fallen. „Wir sind auf der einen Seite glücklich, dass wir drei so starke Bewerber haben, auf der anderen Seite ist es schwer, eine Auswahl aus drei so hochkarätigen Kandidaten zu treffen“, schätzt Präsident Dr. Clemens Prokop, der sich aber sicher sein kann, mit einem aussichtsreichen möglichen Ausrichter Mitte April in die internationale Konkurrenz mit Brüssel, Budapest, Helsinki, Moskau und Rom gehen zu können. Die bei den Deutschen Meisterschaften in Stuttgart im letzten Sommer angekündigte Bewerbungsoffensive des Verbandes geht dann in eine echte Bewährungsprobe.

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