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Weltmeisterschaft 2005

Berlin machte das Rennen

Die Entscheidung ist gefallen – Jetzt ist die IAAF am Zug

15.02.02 (fc) Der Deutsche Leichtathletik-Verband gab im Anschluss an die Präsidiums- und Verbandsratssitzung am Freitag in Sindelfingen den deutschen Kandidaten für die Austragung der Weltmeisterschaft 2005 bekannt. Zur Auswahl standen Berlin, München und Stuttgart. Die schwierige Wahl fiel auf die Bundeshauptstadt. „Es gibt keine Verlierer, nur einen ersten Sieger“, sagte DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop.

„Alle drei Städte haben tolle Konzepte vorgelegt“, berichtete der Spitzenfunktionär. Das Dreiergremium, das sich als erstes mit den Bewerbungen beschäftigt hatte, sprach keine Empfehlung aus. „Das ist uns als nicht notwendig erschienen“, so Prokop. Das Präsidium votierte mit sechs Stimmen für Berlin, drei für München und zwei für Stuttgart. Im Verbandsrat gab es 22 pro Berlin bei sechs Gegenstimmen. Für Berlin spricht das neue Olympiastadion mit 76.000 überdachten Sitzplätzen, das Internationale Messezentrum, die Infrastruktur und die Erfahrung der Messe Berlin als Ausrichter. 

Positiv blickt man nun auf die internationale Entscheidung. Der Weltverband IAAF wird Mitte April in Nairobi über die Vergabe der Weltmeisterschaften 2005 entscheiden. Die voraussichtlichen Mitbewerber sind Brüssel, Budapest, Helsinki, Moskau und Rom. Am 28. Februar müssen die Bewerbungsunterlagen eingereicht werden. Die Chancen der deutschen Stadt Berlin werden allgemein als gut eingeschätzt. „Es geht um die Möglichkeit, die Popularität der Leichtathletik in Deutschland erheblich zu steigern“, steckt Dr. Clemens Prokop die Zielstellung ab. Der Finanzrahmen der WM liegt bei rund 30 Millionen US-Dollar und ist damit eine hochkarätige Sportveranstaltung mit größtem Reiz.

„Ich bin froh für Berlin und unsere ganze Mannschaft, die eine gute Bewerbung abgegeben hat. Deutschland kann sich auf eine gute Weltmeisterschaft freuen“, sagte Christoph Kopp als strahlender Sieger, „meiner Meinung nach ist Brüssel der stärkste Konkurrent um die Ausrichtung der WM, sofern die Belgier die Bewerbung nicht zurückziehen.“

Enttäuschung bei München und Stuttgart

Enttäuschung herrschte natürlich bei den beiden unterlegenen Städten vor. „Unsere Bewerbung war sicherlich nicht schlechter als die anderen, aber wir hatten den geringsten Finanzrahmen“, gestand WLV-Präsident Karl-Heinrich Lebherz, „gegen die Pläne eines neuen 80.000-Mann-Stadions kommt Stuttgart nun mal nicht an. Natürlich ist die Entscheidung bitter für uns, aber auch andere Städte haben ihre Vorzüge.“ Karl Rauh, Präsident des Bayerischen Landesverbandes, meinte: „Ich bin bestürzt. Ich hatte erwartet, dass wir gewinnen. Rein ökonomisch wäre München ideal, aber nun werden wir die EM volle Kanne powern.“ Er kündigte an, sich mit München nach dem Erhalt des Olympiastadions als Leichtathletik-Standort „um alles, was hergeht“ bewerben zu wollen. „Wir sind hier auch der Stadt München verpflichtet.“

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