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DLV-Junioren-Gala in Mannheim

Tolle Leistungen der jungen Garde


16.06.01 (ewa) Die deutsche Leichtathletik ist bei der DLV-Juniorengala in Mannheim endlich aus den Startblöcken gekommen. 1000 begeistert mitgehende Zuschauer sahen vor allem in den Sprints Weltklasseleistungen. So glänzte Mark Lewis-Francis, Juniorenweltmeister aus Großbritannien, in 10,18 Sekunden. Sina Schielke (Dortmund) sicherte sich innerhalb einer Stunde mit 11,24 (deutsche Jahresbestleistung) und 11,30 Sekunden das Ticket für die WM in Edmonton. 

Tobias Unger (Kornwestheim) setzte ebenfalls zwei neue Bestmarken. Seinen 10,36 Sekunden ließ der 22jährige bei idealen Bedingungen über 200 Meter mit 20,68 Sekunden eine neue deutsche Jahresbestleistung folgen. „Ich denke, wir sind ganz gut gerüstet für die bevorstehenden internationalen Meisterschaften,“ zog Junioren-Bundestrainer Wolfram Ruth (Pulheim) nach einer Flut von Bestleistungen sein Fazit.

Husarenstück von Tobias Unger – 20,68 Sekunden über 200 Meter – Europacup winkt

„Das war heute mein Tag, “ strahlte Tobias Unger aus Kirchheim nach seinem glänzenden Double. Vor allem die Steigerung seiner 200 Meter-Bestmarke von 20,95 auf 20,68 Sekunden kommt einem Karrieresprung gleich. Der Brite Dwayne Grant hatte mit 20,64 Sekunden nur knapp die Nase vorn. Unger wird nun wohl für den verletzten Holger Blume in die Staffel für den Europacup aufrücken. Seine Ausnahmestellung als „Europameister in spe“ untermauerte Lewis-Francis, der mit seinen 10,18 Sekunden die Galabestmarke von Dwain Chambers (11,27) aus dem Jahr 1997 pulverisierte und Ansprüche auf einen WM-Staffelplatz bei den Briten anmeldete. Vielversprechend auch die 10,33 Sekunden des DLV-Jahresbesten Tim Goebel (Köln), der nach seiner drittbesten Zeit die idealen Bedingungen für eine weitere Leistungssteigerung nicht nutzte, um sich für das Rennen bei LIVE in Nürnberg zu schonen.

Nummer eins für Sina Schielke Programm Die „Nr. 1“ auf der Brust war für Sina Schielke (Dortmund) sozusagen Programm. In bestechender Lockerheit stürmte sie im Vorlauf über 100 Meter zu 11,24 Sekunden und ließ wenig später 11,30 Sekunden folgen. Als sie dann mit 22,78 Sekunden unter die Top Ten der Welt stürmte, war dies der 20jährigen Herdeckerin selbst etwas unheimlich. „Ich habe noch gar nicht realistisiert, wie schnell ich heute gelaufen bin,“ rief sie den 1000 Zuschauer über das Stadionmikrofon zu und genoss sichtlich die große Schar der kleinen Autogrammjäger. „Bei den Deutschen Meisterschafen in Stuttgart ganz vorne mitlaufen und eine Medaille bei den U23-EM in Amsterdam,“ gab sie eher bescheidene Ziele an. Die Junioren-Vizeweltmeisterin Katchi Habel (Dortmund) deutete mit 11,41 bzw. 23,31 Sekunden ebenso gute Perspektiven für die U20-EM in Grosseto (Italien) an.

Thomas Blaschek wieder im Aufwind

Trotz neuer DLV-Jahresbestleistung von 13,10 Sekunden über 100 Meter Hürden war Kirsten Bolm (Köln) nicht ganz zufrieden, fehlen ihr zur WM-Norm doch noch zwei Zehntel. Tessy Prediger (Magdeburg) verbesserte mit 13,26 Sekunden ihre persönliche Bestmarke. Packend das 110 Meter-Hürden-Finale der Junioren. Hier meldete Thomas Blaschek, Junioren-Vize-Weltmeister aus Jena (13,83) und Sebastian Siebert (Cottbus) Medaillenansprüche für die U 23-EM an. Grund zum Jubel hatte Dreispringer Andreas Pohle (Erfurt). Mit 16,15 Metern sprang er erstmals über die begehrte 16-Meter-Marke. Mit 75,83 Meter übertraf Speerwurfsieger Michael Plautz (Berlin) die U 23-Norm. Dies gelang im Hochsprung Kathryn Holinski (Gladbeck) mit 1,87 Meter. Am höchsten sprang hier Alina Astafei (Mannheim) die nach übersprungenen 1,89 Meter knapp an 1,93 scheiterte.

Einen Schritt nach vorne machte über 400 Meter der 19jährige Bastian Swillims (Dortmund) mit 46,91 Sekunden. Während es über 3000 Meter durch Melanie Schulz (Großengottern) in 9:19,24 Minuten einen Favoritensieg gab, landete Janina Goldfuß (Wattenscheid) über 800 Meter in 2:05,75 Minuten einen überraschenden Erfolg. Bei den Junioren siegte über die selbe Distanz der 18jährige Kenianer David Karonei in 1:48,54 Minuten vor Paskar Owor (Uganda, 1:48,65). Bereits am Freitagabend war Annika Becker trotz Dauerregen 4.30 Meter mit dem Stab gesprungen. Vergeblich versuchte sie sich zusammen mit Christine Adams (Leverkusen) an der WM-Norm von 4,40 Meter.

          von Ewald Walker

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