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Deutsche Meisterschaften in Stuttgart (2. Tag)

Grit Breuer unter 50 Sekunden

Mehrere DLV-Athleten machen im Daimlerstadion Ticket zur WM perfekt


30.06.01 (fc) Am zweiten Tag der Deutschen Meisterschaften im Daimlerstadion Stuttgart ging es nach dem Aufgalopp am Freitag so richtig ans Eingemachte, sprich einige wichtige Entscheidungen standen an. In der ersten davon behauptete sich Hammerwerferin Kirsten Münchow. Während sie mit ihrer Weite nicht zufrieden war, konnte das Speerwerfer Peter Blank allemal sein. Er erreichte exzellente 88,70 Meter. Diese Leistung toppte noch Grit Breuer mit 49,78 Sekunden über 400 Meter. Für ein Ausrufezeichen sorgte über 100 Meter Gabi Rockmeier in 11,17 Sekunden. Sie schaffte das Kunststück, in drei Läufen stets ihre Bestzeit zu verbessern. Die Olympia-Dritte Kirsten Münchow ließ sich zur Mittagszeit im Hammerwerfen nicht von ihrer Vereinskollegin Susanne Keil überraschen und besiegte sie mit einer Weite von 66,72 Metern. „Ich wollte weiter werfen“, meinte Münchow nachher. Ihr nächster Start ist am Montag in Zagreb.

In einer anspruchsvollen Speerwurf-Konkurrenz konnte sich Routinier Peter Blank mit der neuen deutschen Jahresbestweite von 88,70 Metern überraschend klar gegen Raymond Hecht (84,84 m) und Boris Henry (81,34 m) behaupten. Dieses Trio wird voraussichtlich auch die deutschen Farben bei der Weltmeisterschaft in Edmonton vertreten. Nicht mehr dafür empfehlen konnte sich Dreisprung-Meisterin Nicole Herschmann (13,54 m).

Gabi Rockmeier trumpft im Finale auf – Drei Hausrekorde an den zwei DM-Tagen

Bereits im Zwischenlauf erfüllte sich Gabi Rockmeier den Wunsch, den sie am Tag vorher geäußert hatte. In 11,24 Sekunden blieb sie nicht nur klar unter 11,30 Sekunden, sondern knackte auch die Norm für Edmonton. Ob sie im Finale noch was drauflegen könnte, ließ sie offen: „Jetzt tun mir erst mal die Beine weh.“ Aber dann tat sie es – und wie! In 11,17 Sekunden verbesserte sie ihre persönliche Bestzeit erneut und war sprachlos: „Ich bin fix und fertig.“ Als Schlussläuferin der Dortmunder Sprintstaffel lief sie in 42,99 Sekunden noch einen weiteren Titel nach Hause. Tim Goebel war in der neuen deutschen Jahresbestzeit von 10,26 Sekunden bei den Männern der Zwischenlaufschnellste. und setzte sich auch im Finale in 10,21 Sekunden der Schnellste. Damit ist das WM-Ticket auch für ihn perfekt.

Heike Meissner untermauerte über 400 Meter Hürden in 55,03 Sekunden ihre diesjährige Vormachtstellung auf nationaler Ebene und löste damit auch das Ticket nach Edmonton. Nicht schlecht staunte Jan Schneider nach seinen 49,63 Sekunden über die Hürden. Er pulverisierte seine Bestzeit und stellte auch einen neuen DLV-Jahresrichtwert auf. 

Keine Mühe hatte Ivonne Teichmann auf den 800 Metern. Sie lief mit einem Antritt nach rund 450 Metern in 2:01,78 Minuten ihren standesgemäßen Sieg nach Hause. Ähnlich deutlich siegte ihre Vereinskollegin Grit Breuer über 400 Meter in sensationellen 49,78 Sekunden. Shanta Ghosh war das Rennen sehr schnell angegangen, aber in der zweiten Kurve machte Breuer die entscheidenden Meter. Auf der Zielgerade kämpfte im Männerbewerb der Vorjahresmeister Lars Figura den Favoriten Ingo Schultz in 45,93 Sekunden um zwei Hundertstel nieder. 

Richard Spiegelburg empfiehlt sich mit neuer Bestleistung für WM in Edmonton

In einem unglaublich spannenden Stabhochsprung-Bewerb verbesserte Richard Spiegelburg seine persönliche Bestleistung auf 5,85 Meter. Im Kampf um die zwei vakanten WM-Tickets neben Michael Stolle wurde mächtig gepokert. Tim Lobinger hatte sich seinen letzten Versuch für 5,90 Meter aufgehoben und scheiterte dort. Das beste Ende hatte am Ende mit Richard Spiegelburg (5,85 m) ein Überraschungssieger für sich. Danny Ecker (Zweiter) versuchte sich vergeblich an 6,01 Metern. Trotzdem deutet nun alles auf Ecker und Spiegelburg als WM-Fahrer hin. Für Aufsehen sorgte im Weitsprung der junge Leverkusener Schahriar Bigdeli, der mit 8,05 Metern den Titel gewann. Titelverteidiger Kofi Amoah Prah hatte mit 7,90 Metern das Nachsehen. Der Frauen-Hochsprung ging an Alina Astafei (1,84 m).

Im Kugelstoßen machte es Oliver-Sven Buder sehr spannend. Er hatte noch die zweite Norm (19,80 m) zu erfüllen und legte in den letzten Versuch noch einmal alles dafür. Dann standen die erlösenden 19,97 Meter zu Buche. Weltmeisterin Franka Dietzsch gewann das Diskuswerfen mit 63,31 Metern vor Anja Möllenbeck (62,65 m).

Wolfram Müller war über 5000 Meter im Pech. Als ihm der spätere Sieger Jan Fitschen „in die Schlappen“ trat, hatte er keinen Halt mehr im Schuh, verlor ihn später und stieg dann aus. So war der Weg für den Wattenscheider, der in 13:41,75 Minuten gewann, frei. Müller motivierte das für den nächsten Lauf noch mehr: „Morgen revanchiere ich mich. Ich werde über 1500 Meter gewinnen.“ Ein mutiges Rennen lieferte Sabrina Mockenhaupt ab. Sie überlief auf der Zielgerade in 16:04,27 Minuten ihre Konkurrentin Luminita Zaituc und ließ sich zurecht auf der Ehrenrunde feiern.

Die Potsdamer Geherin Melanie Seeger beschloss den Samstag würdig. Über 5000 Meter markierte sie in 21:20,76 Minuten die vierbeste Zeit der Welt in diesem Jahr.

Nils Schumann sagt auch Start in Monaco ab

Olympiasieger Nils Schumann wird nicht nur bei den Deutschen Meisterschaften fehlen, sondern vorerst weiter pausieren. Er wird auch seinen ursprünglich geplanten Start in Monaco nicht bestreiten. Mittlerweile deutet vieles darauf hin, dass er beim ISTAF in Berlin möglicherweise sein einziges Rennen in diesem Jahr auf deutschem Boden bestreitet. Den deutschen Rekord hat er für die WM-Saison noch nicht abgeschrieben. „Vielleicht kann ich ihn in Berlin attackieren“, sagte Schumann bei seinem Sponsorauftritt in Stuttgart.

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