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Interview mit Stephanie Graf

„Bis zum letzten Meter gekämpft“

Bittere Pille für Kärntnerin Stephanie Graf: Wieder nur Zweite

13.08.2001 (fc) Es hat für Österreichs Vorzeigeathletin Stephanie Graf bei der Weltmeisterschaft in Edmonton wieder nicht zum ganz großen Wurf gereicht. Auf den letzten Metern holte sie Olympiasiegerin Maria Mutola noch ein. Ihr Manager Robert Wagner nahm sie in der Mixed Zone erst mal tröstend in den Arm. Danach stellte sie sich den Fragen der Presse.

Wie fällt Ihr Fazit nach dem zweiten Platz von Edmonton aus? Stephanie Graf:
Ich brauche mich nicht zu verstecken, ich habe alles probiert. Ich bin nicht so, wie man es von Österreichern bei Großveranstaltungen gewohnt ist, feige hinten gelaufen, sondern ich habe wirklich angegriffen. Ich wollte Gold, habe bis zum letzten Meter gekämpft. Dass es sich heute nicht ausgegangen ist, ist Pech. In Lissabon war es eine andere Geschichte. Da war ich einfach zu unkonzentriert. Heute hat es einfach nicht sein sollen. Wie sehr schmerzt diese Niederlage? Stephanie Graf:
Jeder zweite Platz ist ein Stich ins Herz. Weil ich nicht vorne bin und das ist der eigentliche Grund, warum ich trainiere. Der einzige Trost ist, dass ich mir keinen Vorwurf machen kann und ich heute nichts falsch gemacht habe. Es war wirklich eine Frage des Glücks.
Was ist das Positive, das Sie dieser Silbermedaille abgewinnen können? Stephanie Graf:
Das ist meine erste WM-Medaille. Ich bin die einzige Österreicherin, die bei vier Großveranstaltungen hintereinander eine Medaille gemacht hat. Ich bin bei meinem Leistungsvermögen geblieben und hier auch Saisonbestleistung gelaufen. Wenn ich mich darüber nicht freuen kann, läuft irgendwas verkehrt.
Mit welcher Taktik sind Sie das Rennen angegangen? Stephanie Graf:
Ich habe mich auf keine Taktik festgelegt, ich hatte zwei oder drei Varianten. Maria Mutola hatte bewusst abgebremst. Ich bin nicht der Typ, der hinterherläuft. Ich muss eher agieren und das Rennen gestalten. Ich will wissen, was los ist.

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