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Junioren-Europameisterschaft in Grosseto

Impressionen von Sebastian Gatzka

Grosseto-Tagebuch: Von Siesta und Zeremonienmeistern


25.07.01 (fc) Als Vierter über 200 Meter verpasste der deutsche Nachwuchssprinter Sebastian Gatzka bei der Junioren-Europameisterschaft in Grosseto knapp einen Medaillenplatz. Welche Eindrücke er bei den Titelkämpfen sammelte, hat er für „Steeple“ während der Veranstaltung eingefangen. Erleben Sie die Veranstaltung aus der Sicht eines Teilnehmers und es gibt auch allen Grund zu schmunzeln! Montag, 16.07.2001

Flug und Ankunft in Rom Nach dem reibungslosen Flug (1:30 Stunden) von Frankfurt kündigten sich bereits bei der Ankunft in Rom die ersten Probleme an: Zwei Taschen waren unauffindbar! Ein Teil der Mannschaft fuhr also mit einem der zwei Shuttle-Busse zum Hotel während die Anderen auf die im Endeffekt doch nicht vorhandenen Koffer warteten (die verlorenen Gepäckstücke sollten erst zwei Tage später im Hotel eintreffen). Nach drei Stunden bestritten dann auch wir Nachzügler die Fahrt nach Grosseto ins Hotel. Die Physiotherapeuten resümierten später scherzhaft: „Eine Stunde aufs eigene Gepäck gewartet und zwei Stunden auf das von Anderen!“ Aber das Beste sollte erst noch kommen …

Hotel

Nach der zweistündigen Fahrt vom Flughafen befanden wir uns dann endlich auf der staubigen Straße zum Hotel. Und was uns dort erwartete war einfach unglaublich: Das Hotel hatte mehr von einer Bauruine als von dem angekündigten nagelneuen Hotelkomplex. Allerdings traf „nagelneu“ in gewisser Weise zu – das Hotel hatte einen Tag vor unsere Ankunft den Betrieb eröffnet – allerdings mit einigen Einschränkungen. Die Hälfte das Hotels befand sich noch im Rohbau und auch der bewohnbare Teil war noch nicht ganz fertig. Dabei waren aus den Wänden hängende Stromkabel oder was provisorische Treppengeländer aus ein paar Brettern nicht das Schlimmste… Wolfram Ruth beschrieb die Situation treffend mit den Worten: „Die haben sich wohl für 2002 beworben, oder sind wir zu früh?“ Wie soll man nun 900 Athleten in einem halb fertigen Hotel unterbringen? Die Hotelleitung hat sich kurzerhand dazu entschlossen sämtliches Mobiliar (einschließlich des Fernsehers und des Kleiderschrankes!!!) aus den Zimmer zu entfernen und Viererzimmer aus den Doppelzimmern zu machen. Ein bisschen eng war es also schon, aber zum Glück konnten wir einen Teil unserer Sachen auf dem Balkon auslagern, um noch etwas Bewegungsfreiraum zu haben. Nicht überraschend kam dann die Nachricht, dass es kein warmes Wasser gab. Das hatten wir im Zimmer allerdings noch nicht selber rausgefunden, denn unsere Dusche funktionierte gar nicht! Und der Klempner war nach fünfzehn Minuten Arbeit auch wieder verschwunden – natürlich ohne die Dusche repariert zu haben! Nach dieser, ich nenne es mal „Enttäuschung“, waren viele froh, dass sie nach dem anstrengenden Tag und dem Mannschaftsgespräch ins Bett fallen konnten.

Die Frage bleibt nur ob die abendlichen Bohrgeräusche aus dem Keller oder der Krach der nahegelegenen Einflugschneise des Militärstützpunktes den einen oder anderen um seinen Schlaf gebracht haben …

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