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München-Special

„München ist eine schöne Stadt“

Bummel mit Karin Ertl durch die EM-Stadt München – Teil 1

06.01.02 (uk) „München ist eine schöne Stadt“, sagt Karin Ertl. Und die Hallen-Europameisterin im Fünfkampf muss es wissen. Schließlich lebt sie seit 1994 hier. Trotz Großstadt hat sich die bayerische Metropole einen ländlichen Charme erhalten. Für die Mehrkämpferin ist genau dies das gewisse Etwas, das die Stadt so attraktiv macht. „Ich mag Ruhe und viel Grün. Dann fühle ich mich richtig wohl“, sagt die 27-jährige Athletin, die darüber hinaus mit einem waschechten Münchener verheiratet ist. Und beides hat sie in Hülle und Fülle. Für die Steeple-Redaktion bummelt Karin Ertl durch die schönsten und interessantesten Ecken der EM-Stadt, die vom 6. bis 11. August 2002 der Nabel der Leichtathletikwelt sein wird. Auf ihrem Spaziergang präsentiert die hochgewachsene blonde Athletin witzige Begebenheiten, imposante Bauwerke, kulinarische Köstlichkeiten, gemütliche Cafes, luftige Sitzgelegenheiten, traditionell, bayerische Feiern und unterhaltsame Festlichkeiten. Und entdeckt dabei auch noch selbst Neues und Aufregendes in der Stadt, in der 1,3 Millionen Menschen leben. Denn ein wenig Heimatkunde gibt es dabei inclusive.

Auf die EM freut sich Karin Ertl schon heute. „Ich glaube schon, dass ich einen Heimvorteil habe“, sagt die Dritte der Hallen-WM 2001. „Ich kann mich dabei auch noch zusätzlich motivieren. Dafür trainiert die 27-jährige täglich. Den Olympiapark kennt sie wie ihre Westentasche. Früher beherbergte das Gelände den ersten Münchner Flughafen. Das Herzstück der drei Quadratkilometer großen Sportlandschaft, ist der 290 Meter hohe Olympiaturm, der gleichzeitig als höchstes Bauwerk der Stadt gilt. Im Olympiastadion stand die Leichtathletik immer wieder im Mittelpunkt. Zuletzt wurden in der legendären Stätte der Europacup 1997 und das Grand-Prix-Finale 1999 ausgetragen. Mit der Ausrichtung der Europameisterschaften feiert die Olympiapark GmbH ihr 30-jähriges Jubiläum und schlägt damit eine Brücke zu den Olympischen Spielen 1972. Ein Stückchen Nostalgie wird den Athleten dann auch noch nahegebracht. Denn die Aktiven werden im Olympischen Dorf wohnen. Auch Karin Ertl wird dort einziehen, obwohl sie nur einen Katzensprung entfernt ihr Zuhause hat. Doch sie will Atmosphäre schnuppern. Denn das EM-Völkchen ist für eine Woche in ihrer eigenen Welt. Einen Vorteil hat Karin Ertl. Sie ist jetzt schon vor Ort. Und freut sich diebisch darüber. „Ich bin unheimlich gerne hier“, sagt Karin Ertl. Bis zum Beginn der EM kann sie auch schon immer mal wieder die Anlagen testen. Sie kann es kaum erwarten, vor großem Publikum in ihrem „Heimatstadion“ zu starten. „Ich bin sicher, es wird eine schöne große Leichtathletik-Party“. Und die Mehrkämpferin wird ein Teil davon sein. Gemeinsam mit den Sprinterinnen Gabi und Birgit Rockmeier gehört sie zu den wenigen Lokalmatadorinnen, die in München an den Start gehen werden.

Doch die Stadt hat auch außerhalb des Olympiageländes noch einige weitere Schmuckstückchen zu bieten. 

Was bei Karin Ertl im Kalender nie fehlen darf, ist das Oktoberfest. Das größte Volksfest der Welt mit über sechs Millionen Besuchern ist das Ereignis, das weltweit als Synonym für die bayerische Hauptstadt gilt. Den Auftakt bildete 1810 die Vermählung des Kronprinzen Ludwig mit Prinzessin Therese. Acht Jahre später wurde das erste Karussell und zwei Schaukeln auf der Theresienwiese installiert. Aus Bierbuden entstanden mit der Zeit Bierburgen und schon im 19. Jahrhundert wurden die Angebote der Schausteller und Fahrgeschäfte immer attraktiver und spektakulärer. Heute gilt es als Inbegriff des internationalen Zusammentreffens. 2001 fand übrigens das 168. Oktoberfest statt. 

Von der Atmosphäre lässt sich die Mehrkämpferin jedes Jahr aufs Neue begeistern. „Obwohl ich überhaupt kein Bier mag. Ich komme ursprünglich aus dem Allgäu, da trinkt man Milch“, sagt sie augenzwinkernd. Aber das entsprechende obligatorische Outfit für die Wiesn besitzt sie natürlich. Ein typisch bayerisches beiges Trachtenkleid und passende Schuhe. Wenn schon, denn schon. „Aber ich bin nicht die, die sechs Stunden im Bierzelt sitzt“, sagt Karin Ertl. Sie bummelt lieber über die Wiesn, beißt herzhaft in eine typisch bayerische Brezn, schaut sich an den vielen kleinen bunten Ständen um, steigt ins Kettenkarussell und dreht ein paar Loopings mit der Achterbahn. Und ein original bayerisches Mannsbild darf natürlich auch nicht fehlen. Manfred aus Gräfelfing, in Lederhose, grauen Kniestrümpfen, Loden-Jancker und Trachtenhut mit Gamsbart lässt sich nur zu gerne mit Karin Ertl fotografieren. Und von Leichtathletik hat der gute Mann auch noch Ahnung. Deshalb verspricht er während der EM im August mal im Olympiastadion vorbeizuschauen. Am besten an den beiden Tagen, an denen Karin Ertl zugange ist. Denn die kennt er ja jetzt schon. Und die blonde Mehrkämpferin hat einen Fan mehr!

Text: Ursula Kaiser, Christian Fuchs
Fotos: Christine Olma
(webmaster@olma-fotodesign.de)

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