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Der Weg zur Europameisterschaft…

mit den Sprinterinnen Birgit und Gabi Rockmeier


Foto: Christine Olma
Das Prädikat „schnellste Zwillinge der Welt“ kommt bei Birgit und Gabi Rockmeier nicht von ungefähr, schließlich bürgen beide auf der Bahn für sportliche Leistung und führten die Sprintstaffel bei der WM in Edmonton zu Silber. Das nächste große Ziel ist die Europameisterschaft in München – „Steeple“ begleitet die schnellen Moosburgerinnen, die für die LG Olympia Dortmund starten,  auf ihrem Weg dorthin…


Foto: Christine Olma

Dezember 2001 – Einladung nach Baden-Baden

Das Jahr 2001 hatte für Birgit und Gabi Rockmeier kurz vor Weihnachten noch eine besondere Belohnung parat. Am 22. Dezember folgten sie gemeinsam mit den weiteren Mitgliedern der Silber-Sprintstaffel von Edmonton, Melanie Paschke und Marion Wagner, der Einladung zur Gala „Sportler des Jahres 2001“ nach Baden-Baden. Bereits im Vorfeld hatten sich die vier Schnellen abgesprochen und nach den passenden Kleidern Ausschau gehalten. Die beiden Zwillinge entschieden sich wie Melanie Paschke für rot, nur Marion Wagner fand sich nichts in diesem Farbton und war in schwarz mit dabei. 

In diesem schicken Look stand das Quartett den anderen Ehrengästen in nichts nach und zog auch sogleich die Aufmerksamkeit der Presse auf sich. „Es haben uns gleich die vielen Fotografen empfangen und Bilder gemacht“, erinnert sich Birgit, die später die Vorzeichen umkehrte und ihre eigene Kamera auspackte, um auch für die „Road To Munich“-Rubrik auf steeple.de ein paar Erinnerungsfotos zu schießen. Begleitet wurden Birgit und Gabi Rockmeier von ihrem Trainer Heinz Löser und seiner Gattin, den Tisch teilte sich die bayerische Leichtathletik-Fraktion mit Olympiasiegerin Heike Drechsler und ihrem Lebensgefährten Alain Blondel. Großes Interesse galt dem Programm, durch das Kristin Otto und Wolf-Dieter Poschmann führten. Das ganze Ambiente entschädigte schließlich auch dafür, dass die Sprintstaffel in der Abstimmung zur „Mannschaft des Jahres“ mit dem zehnten Platz Vorlieb nehmen musste. „Es ist etwas Besonderes und eine tolle Erfahrung, mal dabei gewesen zu sein“, so Birgit, „man muss es einfach gesehen haben.“ Zum Ausklang zu später Stunde entdeckten die vier Sprintmädels schließlich noch Moderator Wolf-Dieter Poschmann und dieser Augenblick wurde gekonnt festgehalten: ein über beide Backen strahlender „Poschi“ zwischen Birgit, Melanie, Marion und Gabi ziert nun seit kurzem das private Fotoalbum in Moosburg.

Januar 2002 – Gabi Rockmeier zur „Vize-Leichtathletin“ gewählt – Saisonauftakt in Dortmund

Das EM-Jahr 2002 hatte noch gar nicht so richtig begonnen, da wartete es für Gabi Rockmeier schon mit einer Überraschung auf. Die Leser der Fachzeitschrift „Leichtathletik“ wählten die schnellste Deutsche des letzten Sommers sozusagen zur „Vize-Leichtathletin des Jahres 2001“ hinter Grit Breuer. „Das kam überraschend für mich“, sagt die 28jährige sichtlich stolz, „das konnte man nicht erwarten.“ Nachdem sie zum ersten Mal für diese Wahl der Fachleserschaft nominiert war, stellt das Ergebnis einen besonderen Gradmesser dar: „Man sieht, dass sich etwas getan hat.“ Besonders freute sie sich darüber, dass die Stimmen nicht nur aus dem heimischen Bayern kamen, sondern querbet über ganz Deutschland verteilt waren, wie die Redaktion des DSV-Sportverlages festgestellt hatte.

Der Jahreswechsel liegt mittlerweile schon rund drei Wochen zurück. Die Zeit der Galas, der Feiern und der Ehrungen nach dem WM-Silber ist für Birgit und Gabi Rockmeier nun endgültig vorbei. Der Alltag hat inzwischen Einzug gehalten und der tiefste Winter forderte besondere Härte von den beiden. Bei bis zu minus fünfzehn Grad wurde in Freising im Freien trainiert, nur zweimal pro Woche standen sie zuletzt in der Münchner Werner-von-Linde-Halle auf der Bahn. „Da muss man durch“, sagt Birgit, die noch mehr Zeit draußen verbringt, als ihre Schwester. Somit war es eine willkommene Gelegenheit, vor den Westfälischen Hallenmeisterschaften in Dortmund am 12. Januar, bei der das Duo in die Wettkampfsaison einstieg, noch drei Tage unter besseren Rahmenbedingungen zu trainieren: „Man merkt dann einfach, dass wir zuhause nicht diese Möglichkeiten haben.“ Was bleibt, ist die leise Hoffnung, dass es auch einmal in München eine professionelle Leichtathletik-Halle geben wird. „Aber das werden wir als Aktive wohl nicht mehr erleben.“

Dafür haben sie das Erlebnis der Europameisterschaft 2002, wenn das Olympiastadion in der bayerischen Landeshauptstadt im Leichtathletik-Glanz erstrahlt, fest im Visier und es wirft schon seine Schatten voraus. Die Hallen-EM in Wien, eigentlicher Saisonhöhepunkt des Winters, ist dem völlig untergeordnet: „Es ist kein zwingendes Ziel. Wir haben uns darüber noch keine Gedanken gemacht und warten erst einmal ab, wie es läuft“, so Gabi und Birgit Rockmeier, die vor den Hallen-Meisterschaften Mitte Februar in Sindelfingen in Karlsruhe, Dortmund und Stuttgart zu sehen sein werden.

„Steeple“ begleitet Birgit und Gabi Rockmeier monatlich auf ihrem Weg zur EM in München. (21.01.02)

Text: Christian Fuchs
Fotos: Christine Olma, privat

Road To Munich mit Birgit und Gabi Rockmeier – November 2001
Road To Munich mit Birgit und Gabi Rockmeier – Oktober 2001

 

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