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Bayerische Hallen-Meisterschaften

Zehn Titel blieben in Fürth

Kleine Felder drückten auf Leistung und Stimmung


20.01.02 (ki) Es war keine glanzvolle Bayerische Hallen-Meisterschaft in der Quelle-Leichtathletik-Halle im fränkischen Fürth. Das heimische LAC Quelle Fürth / München konnte dabei acht Titel erringen. Kleine Starterfelder drückten auf Leistung und Stimmung. Das Positive vorne weg. Es gibt auch 2002 Talente in der bayerischen Leichtathletik.

An den Talenten lag es nicht, dass die Titelkämpfe 2002 die schwächsten der letzten zehn Jahre waren, es fehlten die Top-Athleten, die in den vergangenen Jahren für die entsprechenden Leistungen sorgten. Im Sprint der Frauen beherrschten mit Annika Hohenheiser von der LAZ Kreis Würzburg und Carmen Maderer vom LAC Quelle Fürth / München zwei 17jährige Nachwuchsathletinnen die Konkurrenz mit für Jugendlichen guten Leistungen. Die Titelträgerinnen der beiden vergangenen Jahre waren zwar in der Halle, Anja Wurm muss wegen einer schweren Verletzung aus der letzten Hallensaison noch immer pausieren und Stephanie Douglas war mit ihrer kleinen Tochter in der Halle.

Eine der besten Leistungen lieferten die Sprinter des LAC Quelle mit einer Nachwuchsstaffel über 4x200m ab, wo 400-Meter-Läufer Sebastian Böhm mit 24 Jahren der „Oldie“ war. Stefan Reiß, Johannes Fischer und Björn Haupt sind alle erst 19 Jahre alt und im ersten Männerjahr. Dass diese Staffel den Süddeutschen Meister TSV Gräfelfing bezwang, war schon eine Überraschung, die Zeit von 1:27:96 Minuten reichte im vergangenen Jahr bei der Deutschen Meisterschaft zu Rang drei. Auch ohne überragenden Einzelläufer lässt sich in der Staffel einiges bewegen. Dass auch die Frauen, da war Anja Granvogl mit 19 Jahren die Älteste, die Staffel mit einer guten Zeit gewannen, bestätigt die Dichte beim Nachwuchs. Ganz Untypisch für den LAC ereichten alle Staffeln das Ziel mit guten Leistungen, kein Stabverlust oder Sturz trübte die erfreuliche Bilanz von vier Staffeltiteln, zu den Siegen über 4×200 Meter gab es zum Abschluss der Titelkämpfe auch noch Siege über 4×400 Meter.

Die Mittelstreckenläufer und -läuferinnen des LAC sind trotz geringer Zahl immer für einige Titel gut, einzig der über 3.000 Meter der Männer blieb nicht in Fürth. Christian Knoblich machte mit seiner Titelverzeitigung über 800 Meter am Samstag den Anfang, lange liess der Deutsche Vizemeister über 1500 Meter seine jungen Vereinskollegen Dominik Erhardt und Matthias Amm das Tempo bestimmen, um sich schließlich im Spurt durchzusetzen. Seinen insgesamt siebten Bayerischen Hallentitel sicherte er sich am Sonntag über 1500 Meter mit einem Start-Ziel-Sieg. 

Doppelmeisterin wurde auch Daniela Struckmeyer, die sich ebenfalls über 800 Meter und 1500 Meter durchsetzen konnte. Christine Döllinger begnügte sich bei ihren einzigen Hallenstart mit dem Titelgewinn. „Durch das Marathontraining fehlt auch etwas die Spritzigkeit“, begründete sie ihr vorsichtiges Agieren über 3.000 Meter, zum überlegenden Titelgewinn reichte es trotzdem. Einen Doppelsieg feierten auch die Geher mit Steffen Borsch und Andreas Adam, die Zeiten waren aber weit entfernt von den Leistungen der Vergangenheit, auch Geher werden älter und dabei nicht unbedingt schneller. Hier fehlt der Nachwuchs weit mehr als in anderen Disziplinen.

Ohne Happy-End für die LAC-Springer beschloss die Meisterschaft. Hrvoje Verzi führte im Dreisprung bis zum letzten Sprung der Konkurrenz mit klarem Vorsprung vor seinen jungen Teamkollegen Tigran Egiazarian, der mit 15,68 Meter persönlichen Rekord sprang. „Es fehlt etwas die Motivation, wenn alle so weit weg sind,“ ärgerte sich Verzi. Der Deutsche Juniorenmeister Alois Schwarzmeier aus Passau legte in den letzten Sprung all den Frust über die schlechten Versuche. „Wen Tigran vor mir ist, bin ich immer besonderst motiviert,“ meinte er nach seinen Meisterstück von 15,89 Metern und einem Zentimeter mehr als Verzi. Dafür gab es auch noch den Sonderpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten für die beste Leistung der Meisterschaft.

Im Hochsprung liess der Oldie Toni Riepl die jungen Springer des LAC erneut hinter sich. „Es reicht schon, wenn der Toni dabei ist, dass die Jungen nervös werden,“ meinte Stani Olczyk, der Trainer von Frank Niklas und Markus Rehak, die hinter Riepl die Plätze zwei und drei ereichten. Bei den Frauen wollte Deline Amler nach ihrer Bestleistung vom vergangenen Wochenende noch mehr und war dadurch nicht gelöst genug, um zu gewinnen.

Mit ihren 16,50 Metern im Kugelstoßen erreichte Karin Wurm, LG Kreis Roth, den einzigen Titel für einen mittelfränkischen Athleten, der nicht für das LAC Quelle Fürth / München startet.

von Theo Kiefner

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