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Weltmeisterschaft in Edmonton

„Geher-Maschine“ Korzeniowski

Nationalheld Polens lässt seine Fans in Edmonton jubeln

11.08.01 (fc) Wer gedacht hatte, das 50 Kilometer Gehen der Männer am Samstagvormittag würde zu einer stimmungslosen Trauervorstellung der WM in Edmonton werden, wurde eines Besseren belehrt. Es waren die fairen kanadischen Fans, die allen Athleten an der Strecke applaudierten und es waren vor allem rund 150 polnische Fans, die für reichlich Stimmung sorgten und ihren Nationalhelden Robert Korzeniowski schließlich mit enthusiastischen Sprechchören als Sieger im Commonwealth Stadium empfingen.

Es war eine Vorführung des Doppel-Olympiasiegers. Um Kilometer 35 hatte er die entscheidende Phase des Rennens angebahnt und sich auf den nächsten 5000 Metern einen Vorsprung von bereits fast einer Minute herausgearbeitet. Zu Anfang versuchte Korzeniowskis Landsmann Tomasz Lipiec sein Glück mit einem Alleingang, wurde aber nach etwas mehr als der halben Distanz wieder eingefangen.

Nachdem sich Korzeniowski an die Spitze gesetzt hatte, gab es kein Halten mehr. Er marschierte auf und davon. Seine Fans an der Strecke trieben ihn zusätzlich an und gaben ihm die Motivation. Dahinter kristallisierte sich ein Duell zwischen Jesus Angel Garcia und dem Letten Aigars Fadejevs heraus, das der Spanier nach kurzer Zeit des gemeinsamen Weges für sich entschied.

Fadejevs 120 Meter vor dem Ziel eingefangen: nur Vierter

Somit waren in der Schlussphase die Rollen verteilt. Während die Polen immer lauter jubelten, sass die mexikanische Delegation mit langen Gesichtern bereits am Rande der Strecke im Schatten. Sie hatten wohl selbst nicht mehr damit gerechnet, dass Edgar Hernandez seinen zwischenzeitlichen Rückstand von rund zwei Minuten auf die Medaillenplätze noch wettmachen könne. Hernandez rollte allerdings dann das Feld von hinten auf und erreichte rund zwanzig Meter hinter Fadejevs als Vierter das Stadion. 120 Meter vor dem Ziel schlug dann die bittere Stunde des sympathischen Letten, der für seinen mutigen Wettkampf nicht belohnt wurde. Hernandez holte sich in 3:46:12 Stunden die Bronzemedaille. Der Abstand zu Goldmedaillengewinner Robert Korzeniowski (3:42:08 min; Weltjahresbestleistung) und Vize-Weltmeister Jesus Angel Garcia (3:43:07 h) war deutlich, was die Leistung des Polens nur noch einmal unterstreicht.

Mike Trautmann wird guter Zehnter

Mike Trautmann erreichte als sehr guter Zehnter mit einer Zeit von 3:53:25 Stunden das Ziel: „Ich bin zufrieden.“ Er wollte ursprünglich unter 3:50 Stunden gehen, Magenprobleme zwischen Kilometer 30 und 40 behinderten ihn allerdings zwischenzeitlich. „Mein Wunschtraum war ein Platz unter den ersten Zwölf“, hatte er sein Ziel realisiert, „glücklicherweise konnte ich noch einige überholen.“ Die harte Vorbereitung mit einem Pensum von rund 40 Kilometern täglich zahlte sich für ihn aus. Hingegen wurde sein Bruder Denis Trautmann bei Kilometer 40 aus dem Rennen genommen und kam deshalb nicht ins Ziel.  

Das Leichtathletik-Online-Magazin ist vor Ort und berichtet für Sie direkt aus Edmonton!

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