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New-York-City-Marathon

30.000 Aktive setzten ein Zeichen 

Friedliches Event mit sportlichen Highlights ohne Zwischenfälle

05.11.01 (fc) Selten hat ein Lauf eine solche Aufmerksamkeit auf der ganzen Welt erlebt, wie der New-York-City-Marathon in diesem Jahr. Der Grund dafür ist bekannt und eher traurig. Nach den Terroranschlägen vom 11. September in der Metropole stand die Absage der Veranstaltung sogar im Raum. Nun ging sie aber ohne Zwischenfälle über die Bühne und die Aktiven sorgten mit Streckenrekorden dafür, dass es nicht nur ein friedliches, sondern auch ein sportlich bedeutendes Fest zu feiern gab.

Mit bohrenden Fragen mussten sich die Veranstalter um Renn-Direktor Allan Steinfeld vor dem Marathon auseinandersetzen. Sind noch genügend Athleten bereit, nach New York zu kommen? 30.000 standen trotz aller Bedenken am Start, teilweise sogar mit der US-Flagge in der Hand. Ist es möglich, die Sicherheit, auch für die zwei Millionen Zuschauer an der Straße, zu garantieren? Ein Großaufgebot an Kräften der Polizei und Feuerwehr sorgte dafür. Die Läufer selbst haben davon, sobald sie auf der Strecke waren, kaum mehr etwas mitbekommen.

30.000 Aktive und zwei Millionen Zuschauer folgten dem Aufruf

Für die Verantwortlichen hatte sich rasch herauskristallisiert, dass der NYC-Marathon stattfinden muss, nicht nur, um ein Zeichen zu setzen. Zahlreiche Läufer und Organisationen standen dahinter und boten ihre Unterstützung an. Auch die Politik wollte, angeführt von Mayor Guiliani, ein Zeichen setzen und Tausende US-Bürger folgten dem Aufruf, um auf und an die Strecke zu gehen. Die Zuschauer waren mehr denn je bei der Sache und machten die Qual der 42,195 Kilometer zu einem Erlebnis. Der New-York-City-Marathon war wohl eine der sichersten Sportveranstaltungen der Geschichte überhaupt und in dieser Hinsicht auch so etwas wie eine Generalprobe für die bevorstehenden Olympischen Winterspiele in Salt Lake City, die glückte. Eine größere Sicherheit als am 4. November kann ein Staat seinen Bürgern nicht mehr garantieren.

Selbst die Spitzenläufer ließen das Prozedere, das die Sicherheit garantieren sollte und plötzlich zum Programm des Laufes dazugehörte, geduldig über sich ergehen, ehe sie sich anschickten, mit sportlichen Großtaten aufzuwarten. Nach zwölf Jahren brach der Sieger Tesfaye Jifar (ETH) den Streckenrekord von Juma Ikangaa in 2:07:43 Stunden und bezwang damit die Kenianer Japhet Kosgei (2:09:19 h) und Rodgers Rop (2:09:51 h). „Wir sind von dem selben Kontinent, aber ich musste das Rennen gewinnen“, sagte Jifar nach seinem Erfolg. Margaret Okayo konnte die kenianische Ehre retten. Sie eilte ebenfalls zu einer neuen Bestzeit auf der New Yorker Strecke. 2:24:21 Stunden lautet nun der neue Standard bei den Frauen. Den Sprung auf das Siegertreppchen schaffte auch Susan Chepkemei (KEN; 2:25:12 h), die sich eine Sekunde vor der Russin Svetlana Zakharova den zweiten Rang sicherte.

Deena Drossin überzeugt bei ihrem Marathondebüt als Siebte

Mit dem New-York-City-Marathon wurde auch die US-Meisterschaft vergeben. Scott Larson aus Colorado, in der Gesamtwertung auf dem 15. Platz, holte sich hier in 2:15:26 Stunden den Titel, der bei den Frauen an Deena Drossin ging. Die hoch eingeschätzte Debütantin konnte die Erwartungen erfüllen. In 2:26:58 Stunden wurde sie Siebte und lief die schnellste Zeit einer US-Amerikanerin in den letzten zehn Jahren.

Das erste Mal in der Geschichte gab es auch für die Rollstuhlfahrer ein Preisgeld. Dabei glänzte der gebürtige Mexikaner in 1:39:29 Stunden und unterbot den bisherigen Streckenrekord um unglaubliche vierzehn Minuten. Auch in den anderen Behinderten-Rennen gab es weitere neue Bestzeiten durch Ziv Bar-Shira, Helene Hines und Francesca Porcellato.

 

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