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Silvesterlauf in Trier

Weltrekordler Boulami besiegt

Daniel Gachara und Leah Malot gewinnen Trierer Silvesterlauf


01.01.02 (pm) Etwa 15000 Zuschauer sahen am Silvesternachmittag den dritten Sieg der Kenianer Leah Malot und Daniel Gachara beim Bit-Silvesterlauf in Trier. Hindernis-Weltrekordler Brahim Boulami und Europameister Damian Kallabis mussten eine schmerzliche Niederlage einstecken. Total erschöpft aber überglücklich lief Daniel Gachara beim Bit-Silvesterlauf als Sieger über die Ziellinie. Der Kenianer hatte in einem an Spannung kaum zu überbietenden Rennen alle Zweifler Lügen gestraft. Als erster Läufer trägt sich Gachara zum dritten Mal im Bit-Lauf der Asse als Sieger ein. Im letzten Jahr wurde der 29-jährige vom angeblich erst 17-jährigen Peter Enock Kiptoo besiegt.

Obwohl Gachara innerhalb von wenigen Stunden zwischen Nairobi und Trier einen Kälte-Schock von 37 Grad erlitt, war der zurückhaltende Mann im Elite-Rennen über 8 Kilometer von Anfang an in der Spitzengruppe zu finden. „Aber nicht mit mir“, dachte Carsten Schütz, als der erste Kilometer in langsamen drei Minuten passiert wurde. „Ich habe selber Druck gemacht und als Boulami weg war, dachte ich mir: Jetzt packst du dir die Kenianer“, schildert der Überraschungszweite aus Wattenscheid den Rennverlauf.

Carsten Schütz sorgte für Tempoverschärfung

Schütz startete mit seiner Tempoverschärfung ein Ausscheidungsrennen. Die zunächst mehr als zwanzigköpfige Spitzengruppe verkleinerte sich von Runde zu Runde. Nach 6 Kilometern fiel auch der bis dahin locker mitlaufende Marokkaner Brahim Boulami von Seitenstechen geplagt zurück. Der erste nicht-kenianische Weltrekordler über 3000 Meter Hindernis seit 23 Jahren musste sogar noch André Green (LG Wedel/Pinneberg) und auf den letzten Metern Mario Kröckert (TSV Bayer Leverkusen) passieren lassen und wurde nur Sechster.

Erst im Endspurt schob sich Gachara an Schütz vorbei und rettete sich in 22:58 Minuten mit einer Sekunde Vorsprung jubelnd über die Ziellinie. „Ich war auf dem letzten Pfund und Daniel auch“, erklärte Schütz, dem die Startnummer 13 Glück brachte. Schon einige Meter vor dem Ziel bedankte er sich mit Handküsschen beim frenetischen Trierer Publikum. „Heute habe ich die Stimmung als noch besser empfunden als bei meinen ersten zwei Auftritten in Trier. Die Zuschauer waren echt motivierend. Etwas störend war nur das Konfetti, das ich immer im Mund hatte“, lobte der Überraschungszweite die von den Samba-Trommlern von Samba Tormenta und Cheerleadern angeheizte Stimmung.

Boulami will Scharte im nächsten Jahr ausmerzen – Kallabis nur auf Platz 21 „Nächstes Jahr komme ich wieder um zu gewinnen“, war auch Boulami vom brasilianischen Flair so begeistert, dass er in Gacharas Fußstapfen treten will. Hindernis-Europameister Damian Kallabis, der  nach einer Erkältung vor Weihnachten nur 21. wurde, plant ebenfalls seine Rehabilitierung auf dem Trierer Pflaster.

„Bleib cool“, gab Manager Walter Abmayr Leah Malot als Empfehlung mit ins Rennen der Frauen über 5 Kilometer. Das fiel der Kenianerin bei Temperaturen knapp unter null Grad nicht schwer: „Weil es so kalt war, lief ich abwartend“, sagte Malot nach ihrem Sieg vor ihrer Landsfrau Edith Masai und der fünfmaligen deutschen Meisterin Luminita Zaituc. „Hätten Luminita und Edith mehr fürs Tempo gesorgt, wäre es bestimmt ein schnelleres Rennen geworden“, begründete Malot die relativ schwache Zeit von 16:38 Minuten. Mit der Zurückhaltung war es bei Masai und Zaituc spätestens 500 Meter vor dem Ziel vorbei, trotzdem setzte sich Malot wild mit den Armen rudernd im etwas engen Zielkanal durch. Malot ist damit die erste Frau, die den Bit-Silvesterlauf zum dritten Mal gewinnen konnte.

von Holger Teusch

Ergebnisse Sparkassen-Frauenlauf, 5 km: 1. Leah Malot (Kenia) 16:38 Minuten 2. Edith Masai (Kenia) 16:39 3. Luminita Zaituc (LG Braunschweig) 16:39 4. Sylvia Nußbeck (TSV Bayer Leverkusen) 16:44 5. Catherine Mutwa (Kenia) 17:05 6. Judith Heinze (TSV Bayer Leverkusen) 17:14 Bit-Lauf der Asse, 8 km: 1. Daniel Gachara (Kenia) 22:58 Minuten 2. Carsten Schütz (TV Wattenscheid) 22:59 3. Hosea Kipurgat Kogo (Kenia) 23:02 4. André Green (LG Wedel/Pinneberg) 23:16 5. Mario Kröckert (TSV Bayer Leverkusen) 23:20 6. Brahim Boulami (Marokko) 23:21 7. Vital Gahungu (Burundi) 23:29 8. Neals Striks (Niederlande) 23:30 9. Raphael Schäfer (LC Rehlingen) 23:38 10. Christian Nemeth (Belgien) 23:39

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