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Nachwuchs im Frauen-Hochsprung

Kathryn Holinski hofft auf gute Saison

Die Gladbeckerin peilt die Junioren-WM als Höhepunkt an

10.06.00 (fc) Immer wieder ist derzeit der Unmut über die Krise im nationalen Frauen-Hochsprung zu vernehmen. Natürlich spricht es Bände, wenn plötzlich wie im vergangenen Jahr Heike Henkel nach längerer Abstinenz von der Spitzenleichtathletik ein unerwartetes Comeback gibt und sich mangels Konkurrenz sofort den Deutschen Meistertitel sichert. Aber gerade so schwarz, wie die Zukunft momentan gemalt wird, sieht es gar nicht aus, wirft man einen genauen Blick auf die Nachwuchsspringerinnen. Die jungen Talente in den Jugend- und Junioren-Klassen mausern sich immer mehr. Eine dieser aussichtsreichen Kandidatinnen ist Kathryn Holinski.

Die 17jährige krönte eine gute Hallensaison mit dem zweiten Platz beim Hochsprung-Meeting in Wuppertal mit 1,86 Metern höhengleich hinter Amewu Mensah und wird seitdem unweigerlich mit der möglicherweise neuen Generation an deutschen Hochspringerinnen in Verbindung gebracht. Sie widmet die meiste Freizeit dem Leistungssport, versuchte sich kürzlich auch wieder im Weitsprung und über die Hürden. Das Ziel in diesem Jahr ist aber ganz klar die Teilnahme an der Junioren-WM im Oktober in Chile. „Es wird schwer, das ist klar. Wenn man sieht, dass Dagmar auch dabei sein kann, sind wir schon fünf“, schätzt Holinski ihre Qualifikationschancen auf diese Veranstaltung ein. Aber gerade das unterstreicht, wie eng die Leistungsdichte in den Nachwuchsjahrgängen ist. In diesem Zusammenhang sind vor allem Sophia Sagonas (Bestleistung: 1,88 m) und Melanie Skotnik (1,84 m) als stärkste Mitstreiterinnen zu nennen. Die angesprochene Dagmar Kulma (Jahrgang 1985) vom LAZ Zweibrücken gewann das Nachwuchsspringen in Wörrstadt mit 1,82 Metern und stellte damit ihre Ambitionen unter Beweis.

Im Alter von neun Jahren entdeckte Kathryn Holinski ihre Leidenschaft für die Leichtathletik, wobei sie sich erst vor zwei Jahren dem Hochsprung zugewandt hat. Ihre Leistungen sind umso höher einzuschätzen, wenn man bedenkt, dass sie die letzten eineinhalb Jahre durch Verletzungen gehandicapt war und nun in diesem Jahr ihre erste komplette Saison in dieser Disziplin in Angriff nimmt. „Die Saison wird lang“, schätzt die Glackbeckerin. Mit verschiedenen Veranstaltungen in ihrer westdeutschen Heimat, den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig, der Junioren-Gala im August in Mannheim und den Deutschen Junioren-Meisterschaften als WM-Qualifikationsbasis sind die Höhepunkte auf dem Weg bis Oktober nach Santiago de Chile vorgegeben. Die junge Athletin setzt sich nicht zu sehr selbst unter Druck, indem sie erkennt, dass es im Laufe des Sommers immer Höhen und Tiefen geben wird. Sie hofft aber, dass sie Höhen jenseits der 1,80 Meter gut überspringen kann. Was den Frauen-Hochsprung in Deutschland im Moment betrifft, sieht Holinski für die Zukunft durchaus Perspektiven: „Ich denke, es kommt wieder!“ Eine optimistisch stimmende Einschätzung, die es für die junge Garde, zu der sie selbst zählt, in den nächsten Jahren zu bestätigen gilt!

  www.steeple.de / www.leichtathletik.de beobachtet in dieser Rubrik regelmäßig den deutschen Leichtathletik-Nachwuchs, blickt auf Jugend-Veranstaltungen zurück, analysiert die Nachwuchssituation und stellt aussichtsreiche Talente vor.

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